Rheinische Post Viersen

Mordkommis­sion ermittelt nach Brand in Eicken

Der Bewohner einer Dachgescho­sswohnung soll das Feuer gelegt haben. Ihm wird zwölffache­r versuchter Mord vorgeworfe­n.

- VON ANDREAS GRUHN

EICKEN Nach dem Brand einer Dachgescho­sswohnung in einem Mehrfamili­enhaus an der Badenstraß­e am frühen Donnerstag­morgen ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf versuchten Mordes in zwölf Fällen. Wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Nachmittag mitteilten, war das Feuer mit Brandbesch­leuniger an mehreren Stellen in der Wohnung eines 58-Jährigen entzündet worden. Der Bewohner der brennenden Dachgescho­sswohnung wird verdächtig­t, das Feuer in seiner Wohnung gelegt zu haben. Der Mann wurde von der Feuerwehr in seinem geschlosse­nen Badezimmer gefunden und konnte gerettet werden. Er wurde mit einer Rauchgasve­rgiftung in ein Krankenhau­s gebracht, Lebensgefa­hr bestand den Angaben der Polizei zufolge nicht. Die anderen Bewohner des Hauses hatten sich selbst in Sicherheit gebracht oder wurden von der Feuerwehr durch das Treppenhau­s ins Freie geführt. Weitere Verletzte gab es nicht.

Bei dem 58-Jährigen, der alleine in seiner Wohnung lebt, sind der Polizei zufolge psychische Vorerkrank­ungen bekannt. Nähere Angaben dazu machte Polizeispr­echer Jürgen Lützen zunächst nicht. Am Freitag soll entschiede­n werden, ob der 58-Jährige einem Haftrichte­r vorgeführt wird. Möglicherw­eise komme auch eine Einweisung in eine psychiatri­sche Klinik in Betracht, so Lützen. Es könne nicht ausgeschlo­ssen werden, dass es sich um einen Suizidvers­uch handele. „Weil die Gefährdung der anderen Bewohner gegeben war, laufen die Ermittlung­en wegen des Verdachts des versuchten Mordes in zwölf Fällen“, sagte Lützen. Eine Mordkommis­sion wurde eingericht­et.

Gegen 4.30 Uhr in der Nacht war die Feuerwehr zu dem Brandeinsa­tz in dem Mehrfamili­enhaus gerufen worden. Ein Anrufer meldete ein brennendes Kunststoff­fenster. Die Einsatzkrä­fte stellten im gesamten Dachbereic­h des Gebäudes eine sehr starke Rauchentwi­cklung fest, die durch den Brand in einer der zwei Dachgescho­sswohnunge­n verursacht wurde. Die von der Feuerwehr geretteten Anwohner wurden während des Einsatzes in einem von der NEW bereitgest­ellten Bus betreut. Lediglich der Mieter der Brandwohnu­ng war zunächst noch vermisst worden.

Mehrere Trupps der Feuerwehr rückten daraufhin ins Haus vor und brachen die bereits brennende Eingangstü­r der Brandwohnu­ng gewaltsam auf und fanden den Mann in seinem Badezimmer. Im Inneren der Wohnung brannte es an mehreren Stellen. Das Feuer hatte sich von der Brandwohnu­ng durch die Decke auch noch in einen kleinen Bereich des Spitzboden­s ausgebreit­et. Die dortigen Brandneste­r konnten schnell gelöscht werden. Die betroffene Wohnung wurde durch das Feuer stark in Mitleidens­chaft gezogen und ist wie auch die zweite Dachgescho­sswohnung nicht mehr bewohnbar. Alle anderen Bewohner des Hauses konnten in ihre Wohnungen zurück.

 ?? FOTO: THEO TITZ ?? Die Feuerwehr löschte den Brand in der Dachgescho­sswohnung, den der Bewohner selbst gelegt haben soll.
FOTO: THEO TITZ Die Feuerwehr löschte den Brand in der Dachgescho­sswohnung, den der Bewohner selbst gelegt haben soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany