Deutsche wollen lieber Fachkräfte als Flüchtlinge
BERLIN (dpa) Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten die Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik für nicht handlungsfähig. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung hervor. 68 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: „Die Bundesregierung hat keinen Plan, wie es mit den Flüchtlingen, die in Deutschland sind, weitergehen soll.“Dabei ist die einheimische Bevölkerung nicht generell gegen Zuwanderung. Der Studie zufolge sind 53 Prozent der Meinung, Deutschland solle sogar mehr hochqualifizierte Migranten aufnehmen.
Für eine verstärkte Aufnahme von Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen sprachen sich 35 Prozent aus. 38 Prozent erklärten, Deutschland solle weiter im aktuellen Umfang Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Etwa jeder Vierte will demnach, dass künftig weniger Menschen aus Kriegsgebieten ins Land kommen. Lediglich 13 Prozent sprachen sich für mehr Zuwanderung von Menschen aus, die aus wirtschaftlichen Gründen kommen.
Skepsis gegenüber Zuwanderung hat offenbar nicht in erster Linie mit der Angst zu tun, Ausländer könnten im Wettbewerb um Jobs und Wohnungen zu Konkurrenten werden. 86 Prozent befürchten demnach, dass Rechtsextremismus und rassistische Gewalt als Folge des Zuzugs von Flüchtlingen und Migranten zunehmen. 73 Prozent äußerten die Sorge, Kriminalität und Terroranschläge könnten mehr werden.