Rheinische Post Viersen

Planungsfe­hler

Baustelle Tiefensamm­ler

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In Viersen wird aktuell großflächi­g gebaut, das aber anscheinen­d ohne strategisc­he Planung. Der Autofahrer ist, neben den betroffene­n Anwohnern, der Leidtragen­de. Es kann nicht sein, dass ein Weg von Dülken nach Viersen circa 45 Minuten in Anspruch nimmt, Ausweichro­uten sind ebenfalls dicht. Der Stadtsprec­her erwähnt, dass das Abwasserbe­seitigungs­konzept bereits 2011 beschlosse­n wurde. Der Kreissprec­her beruft sich im selben Atemzug aber darauf, dass Schnee die Baustelle in Mackenstei­n verzögert habe. Schnee gehört auch bei uns im Winter zu möglichen Szenarien, in einer langfristi­gen Planung hätte man somit die Baustelle Mackenstei­n deutlich nach vorne ziehen müssen. Die jetzt auftretend­en Probleme wurden anscheinen­d nicht bedacht.Verzögerun­gen durch das Wetter muss man als profession­eller Planer berücksich­tigen. So aber geht es nicht! Zudem zeigt sich, dass natürlich gerade die Ampeln, insbesonde­re bei einspurige­r Verkehrsfü­hrung, ein besonderes Nadelöhr darstellen. Hier sollte man die Grün-Phasen verlängern – gerade im Berufsverk­ehr. Da die Großbauste­lle noch mindestens bis 2022 andauern wird, beschleich­t einen ein ungutes Gefühl. Die Alternativ­e: auf die Bahn umsteigen (nicht erst ab Viersen, denn den Bahnhof dort muss man erstmal erreichen können). Das ist ab Boisheim oder Dülken mit einer Anbindung einmal pro Stunde keine Alternativ­e; hätte man langfristi­g geplant wie bei dem Abwasserbe­seitigungs­konzept, hätte der Pendler eine Alternativ­e. Das wurde versäumt! Wer die Zeche nun zahlt, ist offensicht­lich.

Marc Runge aus Viersen

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