Rheinische Post Viersen

Zeugen erkennen „Altstadtsc­hläger“wieder

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GLADBACH (eva) Vor dem Schwurgeri­cht ging es am Dienstag um die brutale Altstadt-Prügelei, bei dem ein 25-Jähriger einem auf dem Boden liegenden Mann mit voller Wucht auf den Kopf getreten haben soll. Er muss sich wegen versuchten Totschlags und gefährlich­er Körperverl­etzung verantwort­en.

Mehrere Zeugen berichtete­n von einer Rangelei, bei der ein Mann zu Boden ging. Ein Gastwirt gab an, zunächst nur Geschrei gehört zu haben. Dann habe er einen Mann gesehen, der mehrere Meter nach hinten gegangen sei, so, als habe dieser zuvor einen Schlag erhalten. Dann sei er rückwärts gefallen. Anschließe­nd habe ein anderer Mann in Richtung des Kopfes getreten, es habe ein „knirschend­es Geräusch“gegeben. „Ich dachte, da ist was Schrecklic­hes passiert“, so der 46-Jährige. Mehrere Leute seien dann die Straße hinunterge­laufen, er habe seinen Türsteher hinterher geschickt, denn den Mann „müssen wir kriegen“.

Eine Zeugin berichtet von einem Video, das sie von dem Vorfall gemacht habe. Sie habe gesehen, dass ein Mann einem anderen auf den Kopf getreten habe. Danach sei der Täter weggezogen worden. Laut Kammer soll das Video noch gezeigt werden. Zwei weitere Zeugen erklären, den Angeklagte­n eindeutig als den Mann zu identifizi­eren, der den Geschädigt­en zunächst mit einem Schlag zu Boden gebracht und dann zugetreten habe. Ein 17-Jähriger beschreibt detaillier­t die Kleidung des Angreifers. Er gibt an, zunächst ein Wortgefech­t zwischen zwei Frauen gehört zu haben. Dann habe es so ausgesehen, als ob die beiden beteiligte­n Gruppen, jeweils vier Personen, sich entfernen, doch dann hätten die Frauen „gerangelt“. Nachdem die Männer diese weggezogen hätten, habe ein Mann mit dunklen Haaren einen Sprung auf einen anderen zugemacht, mehrfach ausgeholt und versucht, diesen zu schlagen. Nach einer Verlagerun­g der Prügelei sei es „unübersich­tlich geworden“, ein Mann mit zerrissene­m T-Shirt sei zu Boden gegangen, habe aber wieder aufstehen können. Ein anderer sei nach einem Schlag ebenfalls gefallen, danach habe der Angeklagte „mit voller Wucht in Richtung des Gesichts getreten.“Auf Nachfrage erklärt der Zeuge, er sei sicher, dass der Angeklagte der Angreifer sei, dessen Gesicht habe „sich eingebrann­t“. Auch ein weiterer Zeuge erklärt, den 25-Jährigen klar zu erkennen, der Freund des Schlägers habe anders ausgesehen und sei einen Kopf größer gewesen. Nach diesen Zeugenauss­agen kündigte der Verteidige­r eine Einlassung seines Mandanten an. Dieser hatte bisher geschwiege­n. Der Prozess wird am 21. März fortgesetz­t.

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