Plattenhardt als Wendt-Konkurrent
Die Misserfolge der letzten Wochen haben die Planungen für die nächste Saison nicht vereinfacht. Viel wird davon abhängen, ob Borussia in der Champions League, der Europa League oder gar nicht europäisch spielen wird. Aus finanzieller Sicht und auch für die Spieler, für die Gladbach gerade beim Erreichen der Königsklasse ein tolles Ziel wäre. Klar ist: Gerade auf den Außen braucht Borussia Verstärkung – defensiv und offensiv.
Als Konkurrent für Oscar Wendt ist Marvin Plattenhardt eine mögliche Variante. Der Linksverteidiger hat bei Hertha BSC seinen Stammplatz an Maximilian Mittelstädt verloren und wurde so auch nun nicht von Bundestrainer Joachim Löw nominiert. Dabei gehörte er zuletzt immer zum Kader der Nationalmannschaft. Bei einem Marktwert von zwölf Millionen Euro ist der Standardspezialist trotzdem bezahlbar. Eine weitere Variante: Kieran Tierney von Celtic Glasgow. Der 21-Jährige hat bereits Erfahrungen auf internationaler Bühne gesammelt und gilt als großes Talent auf der Linksverteidiger-Position.
Für die rechten Seite hat Borussia schon seit längerer Zeit Kevin Mbabu im Blick, der auch als Innenverteidiger einsetzbar ist. Der Schweizer Nationalspieler steht nach unseren Informationen jedoch auch bei Eintracht Frankfurt hoch im Kurs. Deren Coach Adi Hütter trainierte Mbabu bereits bis zur vergangenen Saison bei den Young Boys Bern. Ein weiterer Abwehrkandidat ist Timo Baumgartl. Voraussetzung dafür ist aber, dass er mit seinem aktuellen Klub, dem VfB Stuttgart, den Klassenerhalt nicht schafft, ansonsten dürfte der U21-Nationalspieler zu teuer sein.
Als Außenstürmer könnte ein ehemaliger WM-Held ein Thema werden: André Schürrle. Der Vorlagengeber des entscheidenden Treffers von Mario Götze 2014 ist in dieser Saison von Borussia Dortmund an den FC Fulham ausgeliehen und hat sich in England wieder in besserer Verfassung präsentiert, er schoss in 22 Einsätzen immerhin sechs Tore. Weil er mit Fulham wohl absteigen wird, endet das eigentlich bis 2020 angesetzte Leihgeschäft vorzeitig nach der Saison. Sollte Thorgan Hazard zum BVB wechseln, könnte ein Schürrle-Deal verrechnet werden. Weiteres Plus: Der 28-Jährige gewann 2015 gemeinsam mit Dieter Hecking mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal.
Vom wahrscheinlichen Abstieg von Hannover 96 könnte Borussia auch profitieren. Dort ist Ihlas Bebou einer der Akteure, die auf dem Transfermarkt heiß begehrt sein werden. Fußballerisch würde der Togolese perfekt ins 4-3-3-System passen, dazu kommt Bebou, der bei Fortuna Düsseldorf in der Jugend gespielt und dort seine ersten Profijahre verbracht hat, aus der Region. Er soll eine Ausstiegsklausel über 15 Millionen Euro haben, jedoch steht auch ein Transfer nach England im Raum.
Weitaus günstiger wäre Johannes Eggestein. Der Vertrag des U21-Nationalspieler läuft am Saisonende aus, und bislang ist es seinem Arbeitgeber Werder Bremen nicht gelungen, ihn von einem neuen Kontrakt zu überzeugen. Deswegen könnte Eggestein Borussias Schnäppchen-Chance sein. Sein Bruder Maximilian würde auch passen, dürfte mittlerweile aber zu teuer sein.