Rheinische Post Viersen

Plattenhar­dt als Wendt-Konkurrent

- SEBASTIAN HOCHRAINER

Die Misserfolg­e der letzten Wochen haben die Planungen für die nächste Saison nicht vereinfach­t. Viel wird davon abhängen, ob Borussia in der Champions League, der Europa League oder gar nicht europäisch spielen wird. Aus finanziell­er Sicht und auch für die Spieler, für die Gladbach gerade beim Erreichen der Königsklas­se ein tolles Ziel wäre. Klar ist: Gerade auf den Außen braucht Borussia Verstärkun­g – defensiv und offensiv.

Als Konkurrent für Oscar Wendt ist Marvin Plattenhar­dt eine mögliche Variante. Der Linksverte­idiger hat bei Hertha BSC seinen Stammplatz an Maximilian Mittelstäd­t verloren und wurde so auch nun nicht von Bundestrai­ner Joachim Löw nominiert. Dabei gehörte er zuletzt immer zum Kader der Nationalma­nnschaft. Bei einem Marktwert von zwölf Millionen Euro ist der Standardsp­ezialist trotzdem bezahlbar. Eine weitere Variante: Kieran Tierney von Celtic Glasgow. Der 21-Jährige hat bereits Erfahrunge­n auf internatio­naler Bühne gesammelt und gilt als großes Talent auf der Linksverte­idiger-Position.

Für die rechten Seite hat Borussia schon seit längerer Zeit Kevin Mbabu im Blick, der auch als Innenverte­idiger einsetzbar ist. Der Schweizer Nationalsp­ieler steht nach unseren Informatio­nen jedoch auch bei Eintracht Frankfurt hoch im Kurs. Deren Coach Adi Hütter trainierte Mbabu bereits bis zur vergangene­n Saison bei den Young Boys Bern. Ein weiterer Abwehrkand­idat ist Timo Baumgartl. Voraussetz­ung dafür ist aber, dass er mit seinem aktuellen Klub, dem VfB Stuttgart, den Klassenerh­alt nicht schafft, ansonsten dürfte der U21-Nationalsp­ieler zu teuer sein.

Als Außenstürm­er könnte ein ehemaliger WM-Held ein Thema werden: André Schürrle. Der Vorlagenge­ber des entscheide­nden Treffers von Mario Götze 2014 ist in dieser Saison von Borussia Dortmund an den FC Fulham ausgeliehe­n und hat sich in England wieder in besserer Verfassung präsentier­t, er schoss in 22 Einsätzen immerhin sechs Tore. Weil er mit Fulham wohl absteigen wird, endet das eigentlich bis 2020 angesetzte Leihgeschä­ft vorzeitig nach der Saison. Sollte Thorgan Hazard zum BVB wechseln, könnte ein Schürrle-Deal verrechnet werden. Weiteres Plus: Der 28-Jährige gewann 2015 gemeinsam mit Dieter Hecking mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal.

Vom wahrschein­lichen Abstieg von Hannover 96 könnte Borussia auch profitiere­n. Dort ist Ihlas Bebou einer der Akteure, die auf dem Transferma­rkt heiß begehrt sein werden. Fußballeri­sch würde der Togolese perfekt ins 4-3-3-System passen, dazu kommt Bebou, der bei Fortuna Düsseldorf in der Jugend gespielt und dort seine ersten Profijahre verbracht hat, aus der Region. Er soll eine Ausstiegsk­lausel über 15 Millionen Euro haben, jedoch steht auch ein Transfer nach England im Raum.

Weitaus günstiger wäre Johannes Eggestein. Der Vertrag des U21-Nationalsp­ieler läuft am Saisonende aus, und bislang ist es seinem Arbeitgebe­r Werder Bremen nicht gelungen, ihn von einem neuen Kontrakt zu überzeugen. Deswegen könnte Eggestein Borussias Schnäppche­n-Chance sein. Sein Bruder Maximilian würde auch passen, dürfte mittlerwei­le aber zu teuer sein.

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