Borussia braucht mehr Tore: Warum nicht Waldschmidt?
Es hätte für Max Eberl vieles einfacher gemacht, hätten die Borussen konstant weiter gepunktet. Er hätte mit dem Thema Champions League sehr offensiv bei möglichen Zugängen werben können. So aber sehen Eberl und Trainer Dieter Hecking genau, welche Problemzonen es im Team gibt. Eine davon: Borussia braucht verlässlicher Tore. Weswegen ein Schwerpunkt bei der Konstruktion des Team für 2019/2020 in der Offensive liegen sollte. Ein Hauptaugenmerk liegt darauf, mit Thorgan Hazard zu verlängern. Doch neue Impulse bei der Torproduktion können nicht schaden.
Mark Uth (27) könnte daher ein Thema sein, oder besser: wieder werden. Bevor er zum FC Schalke ging von 1899 Hoffenheim, wurde der Stürmer auch mit Gladbach in Verbindung gebracht. Im Nachhinein muss man vielleicht sagen: Es hätte besser zu ihm gepasst. Er ist ein spielender Mittelstürmer, der auch über den Flügel kommen kann, zugleich aber den Strafraum kennt. Klar, Uth hat seinen Preis, doch könnte was gehen, wenn bei Schalke Tabula rasa gemacht wird.
Interessant wäre auch Maximilian Philipp (25), der in Dortmund derzeit verletzt ist, sich aber auch jenseits davon mehr versprochen hatte beim BVB. Kostspielig wäre auch er, im Preis wie im Gehalt, aber eben auch einer, der enorm viel Speed mitbringt und immer noch in die Gladbach-typische Kategorie „entwicklungsfähig“fällt.
Günstiger, jedoch nicht weniger interessant: Freiburgs Luca Waldschmidt. Warum nicht er? Sieben Tore und drei Assists hat er beisammen, gegen Borussia hat er beim 3:1 in der Hinrunde getroffen. Der 22-Jährige kann nebenbei über beide Flügel kommen, diese Polyvalenz ist ebenfalls ein Plus. Wie teuer er wäre angesichts des bis 2022 datieren Vertrags ist die Frage, sein Marktwert wird auf zehn Millionen Euro taxiert.
Ein Mann für Tore und Ideen mit viel Entwicklungspotenzial wäre Bremens Johannes Eggestein (19). Auch er ist breit aufgestellt, was seine Positionen angeht: Mittelstürmer, Rechtsaußen oder offensiver Mittelfeldspieler kann er sein. Möglich, dass Borussia eines der Angebote abgegeben hat, von denen er zuletzt sprach. Ein anderer Typ wäre Niclas Füllkrug, der vor dieser Saison schon fast Borusse war: Ein echter Strafraumstürmer wäre ein Ansatz, Borussia vorn variabler zu machen und das 4-3-3-System noch ausgeprägter aufzustellen.
Im Mittelfeld ist Borussia grundsätzlich gut aufgestellt, zumal, wenn Laszlo Bénes voller Selbstvertrauen aus Kiel zurückkommt. Nur wenn es schwerwiegende Abgänge gibt, müsste nachgelegt werden. Dass noch ein starker Innenverteidiger kommt, ist nicht auszuschließen. Sich auf den defensiven Außen breiter aufzustellen, wäre wichtig: Bremens Ludwig Augustinsson (24) ist ein Linksverteidiger mit internationaler Erfahrung, der aber seinen Preis sowie einen Vertrag bis 2022 hat. Einer wie er wäre nur mit Champions-League-Einnahmen zu realisieren. Für hinten rechts wäre eine günstige Variante Augsburgs Jonathan Schmid (28). Er ist zudem für beide offensiven Flügel zu gebrauchen, bringt einen gewissen Drecksack-Faktor mit und ist ein gewiefter guter Freistoßschütze.