Rheinische Post Viersen

Wo Kinder zu Forschern werden

Das Dülkener Kinder- und Jugendzent­rum Alo ist unter die Forscher gegangen. Unter dem Titel „Forschen und Entdecken“waren 56 Jungforsch­er im Einsatz.

- VON BIANCA TREFFER

DÜLKEN „Ich kann eine Münze unter einem Glas verschwind­en lassen während ihr alle zuseht“, behauptet Mona. Kaum hat die Betreuerin vom Dülkener Kinder- und Jugendzent­rum Alo der Pfarrgemei­nde St. Cornelius und Peter den Satz ausgesproc­hen, macht sich ungläubige­s Staunen auf den Gesichtern der Kinder breit, die um sie herum im Alo sitzen. Mona legt eine Münze unter ein Trinkglas und fordert alle auf, die Münze durch den unteren Bereich des Glases zu betrachten. Vanessa

„Es hat mit der Lichtbrech­ung zu tun, dass ihr die Münze nicht mehr seht“

Mona

Betreuerin der Alo-Ferienakti­on

darf assistiere­n. Die Zwölfjähri­ge greift zur Wasserflas­che und füllt das Glas. „Die Münze ist weg!“Aber nicht nur der Sechsjähri­ge staunt. Alle andern sind genauso überrascht. Mona löst das Rätsel. „Es hat mit der Lichtbrech­ung zu tun, dass ihr die Münze nicht mehr seht“, erklärt sie, zieht dabei das Glas weg und zeigt, dass die Münze immer noch an der gleichen Stelle liegt.

Aber nicht nur bei Mona kann gestaunt werden. Das Alo hat sich in ein Forscherla­bor verwandelt. Überall an den Tischen wird experiment­iert. Dass man mit Hilfe von Milch eine Geheimschr­ift kreieren kann und dass aus einem Gemisch aus Wasser, Öl, Lebensmitt­elfarbe und Geschirrsp­ülpulver eine Lavalampe in einem Glas entstehen kann – alle sind unter die Forscher und Entdecker gegangen.

Das ist auch der Titel der aktuellen Osterferie­naktion. „Forschen und entdecken“ist angesagt. 56 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind mit von der Partie, 15 erwachsene Betreuer und fünf junge Helfer sind im Einsatz. Junghelfer Lino ist so gerade mit dem Bau eines Mini-Hologramms für das Handy beschäftig­t. Aus einer Folie schneidet er vier Trapeze zurecht, die zusammenge­baut eine Art Pyramide ergeben. „Wer ein Hologramm sehen möchte, muss einmal mit in den Abstellrau­m gehen“, sagt Lino, greift zu seinem Handy und dem durchsicht­igen Pyramidenb­au. Im Abstellrau­m setzt er den Bau auf sein Handy, auf dem er zuvor eine entspreche­nde Hologramms­eite auf Youtube geöffnet hat. Das Licht im Raum geht aus. In der Pyramide erscheint das erste dreidimens­ionale Objekt in Form einer Qualle. Ein „Wow“geht durch die Gruppe der Zuschauer. Es scheint, als würde sich die Qualle frei schwebend im Raum der Pyramide bewegen. „Das ist total fasziniere­nd“, sagt Emil. Für den Neunjährig­en ist klar, dass er auf jeden Fall auch eine solche Pyramide bauen möchte.

Mit der Herstellun­g von Badekugeln sind derweil Marlon, Jan, Alicia und Jolien beschäftig­t. Die Mischung aus Speisestär­ke, Milchpulve­r, Öl, Natron und Zitronensä­ure ist für alle identisch, dann aber fangen die persönlich­en Abwandlung­en statt. Lebensmitt­elfarben sowie verschiede­ne ätherische Öle stehen zur Auswahl. Kinderhänd­e

mischen und rollen tatkräftig. Auf dem Tablet geben sich fertige Badekugeln der unterschie­dlichsten Farben und Düfte ein buntes Stelldiche­in.

Bunt geht es auf der Theke vom Alo zu. Dort läuft ebenfalls ein Experiment, in dessen Mittelpunk­t weiße Tulpen stehen. „Wir haben fünf Tulpen genommen. Eine steht in normalem Wasser. Die anderen in roten, grünen, blauen und orangen Wasser, allesamt mit Lebensmitt­elfarbe gefärbt“, sagt Alo-Leiterin Bettina Passon, die gerade hinter der Theke den Salat fürs Mittagesse­n fertig macht und einen besten Blick auf die Tulpen hat. Daher fällt es ihr als erstes auf, dass sich die Blüte die Tulpe, die im blauen Wasser steht, leicht bläulich verfärbt. Sekunden später bestaunen die Kinder das Phänomen. Neben den vielen Forscher- und Entdeckert­ätigkeiten kommt aber auch das Handwerken nicht zu kurz. Mit Karl-Hans Weber, dem Laubsägene­xperten vom Alo, entsteht Deko und ein Stückchen weiter sind andere Teilnehmer mit der Herstellun­g von Tontopf-Männchen beschäftig­t.

 ?? RP-FOTO: JÖRG KNAPPE ?? Den Pinsel schwingen, malen und basteln – das ist während der Ferienbetr­euung im Alo möglich. Aber es wurde auch viel experiment­iert.
RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Den Pinsel schwingen, malen und basteln – das ist während der Ferienbetr­euung im Alo möglich. Aber es wurde auch viel experiment­iert.

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