Personalnot führt Familie Orbon beim Handball zusammen
Harald, Sabine, Paula und Johanna Orbon waren am Auswärtssieg der Damen des TV Lobberich II beteiligt. Mutter Sabine denkt sogar ans Weiterspielen.
HANDBALL Das hat’s beim TV Lobberich noch nie gegeben. Beim Auswärtsspiel der zweiten Damenmannschaften in der Verbandsliga gegen die HSG Alpen/Rheinberg griff die komplette Familie Orbon ins Geschehen ein. Harald Orbon, eigentlich zusammen mit Anke Winkels Trainer des Teams, saß im Kampfgericht, seine Frau Sabine feierte ein Comeback auf dem Feld und spielte an der Seite der Töchter Johanna und Paula. Am Ende reichte es zu einem 25:22-Erfolg, der den bislang guten Saisonverlauf untermauerte, mit 12:4 Punkten steht der TVL auf dem zweiten Tabellenplatz.
Wirklich gerechnet hatte im Vorfeld der Saison niemand, denn dem Verein war klar, dass die Mannschaft ohne Hilfe aus der Erstvertretung und der A-Jugend, teilweise auch aus der dritten Mannschaft, bei ihrem extrem kleinen Kader nicht über die Runden kommen würde. Am vergangenen Wochenende spitze sich die Situation zu. Nur fünf Spielerinnen des eigentlichen Kaders standen zur Verfügung, die anderen waren verletzt, krank oder aus beruflichen Gründen nicht anwesend. Harald Orbon fragte dementsprechend bei den anderen Mannschaften an, ob Spielerinnen aushelfen könnten. Diese waren jedoch größtenteils auch verplant. Drei Spielerinnen kamen aber doch noch zusammen, darunter Paula Orbon aus der A-Jugend und eben ihre Mutter Sabine, die ihre Karriere eigentlich schon lange beendet hatte.
Sabine Orbon startete ihre Karriere beim TV Breyell, spielte lange beim VfL Hinsbeck und stieg dort einige Male auf, von der Kreisliga bis in die Oberliga. Nach ihrer Babypause spielte sie dann noch einige Jahre beim TV Lobberich, bevor sie ihre Schuhe an den berühmten Nagel hing. Den Spaß am Handball verlor sie allerdings nie. „Sabine ist eine sehr ehrgeizige Frau. Sie hat immer noch das Kribbeln in den Fingern und spielt momentan sogar mit dem Gedanken, doch nochmal in den aktiven Spielbetrieb einzugreifen. In den beiden Spielen, in denen sie bei uns mitgespielt hat, hat sie auch gezeigt, dass sie noch einiges leisten kann“, so Harald Orbon.
Gemeinsam mit den restlichen Spielerinnen der zweiten Damenmannschaft kämpfte sie gegen die HSG Alpen/Rheinberg um die zwei Punkte und hatte mit ihrer Übersicht in der Abwehr auch einen wichtigen Anteil an dem erfolgreichen Auftritt. Im Angriff machte Johanna Perau (4) ein super Spiel, und auch Anna Kössl (14) und Alexandra Inkmann (5) zeigten sich treffsicher, so dass die Lobbericherinnenmit zwei Punkten heimkehrten