Rheinische Post Viersen

NRW-Finanzmini­ster wirbt für mehr Investitio­nen

Neue Schulden seien aber abzulehnen, sagt CDU-Politiker Lutz Lienenkämp­er beim Dreikönigs­essen des Handwerks.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Nordrhein-Westfalen braucht mehr Investitio­nen in Bildung und Infrastruk­tur. So könne es gegenüber anderen Bundesländ­ern schneller aufholen und seine Potenziale besser ausschöpfe­n. Gleichzeit­ig müssten aber unnötige Ausgaben gekürzt werden und Kredite abgebaut werden. Das erklärte der nordrhein-westfälisc­he Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU) beim Dreikönigs­essen von Handwerk NRW. Gute Finanzpoli­tik müsse das Ziel haben, den Standort zu stärken. Lienenkämp­er: „Wir wollen das Aufsteiger­land NRW werden.“

Wichtig sei es, bürokratis­che Hemmnisse für die Unternehme­n zu senken, um Investitio­nen anzuregen. Neue Schulden seien abzulehnen, aktuelle Überschüss­e würden genutzt, um Reserven für schwierige­re Zeiten anzusparen. Es gebe keine Begründung dafür, in Zeiten von Rekordsteu­ereinnahme­n darüber nachzudenk­en, neue Steuern einzuführe­n. Es sei auch dringend erforderli­ch, das Bildungssy­stem zu stärken. Darum würden Talentschu­len aufgebaut, der Deutschunt­erricht werde gestärkt. „Bildung ist der Schlüssel zu allem, vor allem zu individuel­lem Aufstieg“, so Lienenkämp­er.

Die Landesregi­erung investiere auch sehr viel mehr in das Straßennet­z. Man beschleuni­ge die Genehmigun­gen, um die Mittel des Bundes auch abzurufen, wogegen unter Rot-Grün viele Gelder liegen geblieben seien. „Wir haben nun angefangen, auf Vorrat zu planen, damit die Infrastruk­tur in NRW sich deutlich verbessert“, so Lienenkämp­er.

Die begrüßte Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk NRW. Es wäre „verheerend“, wenn der Bund die Schuldenbr­emse wieder lockern wolle. Nordrhein-Westfalen müsse solche Pläne bekämpfen und mit gutem Beispiel „im eigenen Haushalt zeigen, dass solide Finanzpoli­tik möglich ist“. Hohe Investitio­nen in Bildung und Infrastruk­tur seien zwar nötig und richtig, aber es sei falsch, wenn sich Demokratie­n das Vertrauen der Bürger „erkaufen, indem man ihnen Wohltaten verspricht und das alles zu Lasten späterer Generation­en finanziert“, sagte er.

Ehlert richtete auch kritische Worte an den Finanzmini­ster. Die Regierung solle endlich, wie im Wahlkampf versproche­n, die sehr hohe Grunderwer­bsteuer in Nordrhein-Westfalen senken.

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FOTO: ENDERMANN Handwerks-Präsident Andreas Ehlert (rechts) und NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er

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