Rheinische Post Viersen

Viersener Tafel macht weiter und hofft auf Spenden

Die Einrichtun­g soll möglichst weiter für Bedürftige geöffnet sein. Grundnahru­ngsmittel sind allerdings knapp.

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Haltbare Lebensmitt­el wie Mehl, Zucker, Nudeln, Brotaufstr­iche und Reis sind derzeit in den Regalen der Viersener Tafel Mangelware. In Abstimmung mit der Vorsitzend­en Luzia Witthake hat deshalb der Sozialdien­st katholisch­er Frauen Viersen auf seiner Internetse­ite einen Aufruf gestartet. Wer Lebensmitt­el – oder Hygieneart­ikel wie Shampoo und Duschgel – spenden möchte, kann sie dienstags und freitags in der Zeit von 10.30 bis 18 Uhr an der Ausgabeste­lle an der Hohlstraße 46 abgeben.

Andere Tafeln in der Region haben als Folge der Corona-Krise mittlerwei­le geschlosse­n, aber Witthake möchte das Tafel-Angebot in Viersen möglichst aufrecht erhalten. Denn: „Wir sind für Menschen, die uns dringend brauchen, eine Grundverso­rgung“, betont sie. In Absprache mit dem Kreis-Gesundheit­samt seien Vorsichtsm­aßnahmen getroffen worden. So dürften jeweils nur ein bis zwei Kunden bedient werden, die in einem Abstand von etwa zwei

Metern in den Laden gelassen würden. Draußen müssten die Wartenden ebenfalls Abstand halten, das Personal wasche und desinfizie­re sich regelmäßig die Hände, die Vorratskis­ten würden häufiger als sonst mit Hochdruckr­einigern gesäubert. Die Kunden seien „sehr verständni­svoll“, erzählt sie.

Das Personal der Tafel arbeitet ehrenamtli­ch. Die Mitarbeite­r, für die zum Beispiel aus Altersgrün­den eine Corona-Infektion ein besonders hohes Gesundheit­srisiko darstellt, setzt Witthake derzeit nicht ein. „Wir möchten sie nicht gefährden“, erläutert sie. Wie lange die Tafel ihr Angebot im Stadtgebie­t aufrecht halten kann, ist unklar: „Ich weiß ja nicht, was noch kommt“, sagt Witthake. „Wir machen jetzt erst mal bis Freitag weiter und schauen, was sich so entwickelt. Wir versuchen, die Tafel so lange wie möglich offen zu halten.“Sei dies nicht mehr möglich, „könnten wir vielleicht eine Zubring-Tafel werden und die Menschen beliefern“, sagt Witthake. „Aber das wäre nur eine Notversorg­ung.“

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RP-FOTO: BUSCH Luzia Witthake ist Vorsitzend­e der Tafel in Viersen.

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