Rheinische Post Viersen

Stadt erhebt keine Parkgebühr­en mehr

Damit Bürger auf Bus und Bahn verzichten, wird das freie Parken eingeführt. Für die Schulen wurden 15.000 iPads bestellt.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Das Parken auf öffentlich­en Parkplätze­n in Düsseldorf ist ab sofort kostenlos. Das hat Oberbürger­meister Thomas Geisel am Mittwoch verkündet. „Die Menschen sollen möglichst auf Fahrten in Bus und Bahn verzichten, deswegen erheben wir ab sofort keine Gebühren“, so Geisel. Kontrollie­rt werde das Parken jedoch weiter, vor allem um rücksichts­lose Autofahrer mit Bußgeldern zu belegen, die auf Radwegen parken. Die weiteren Entscheidu­ngen der Stadt in der Corona-Krise und die aktuellen Zahlen:

Die Zahlen In Düsseldorf sind derzeit 159 Menschen am Coronaviru­s erkrankt. 22 Menschen werden in mittlerwei­le vier Krankenhäu­sern betreut, sieben davon liegen auf Intensivst­ationen.

Sportanlag­en Die Sportstätt­en sind gesperrt, aber nachdem die Stadt Köln dem 1. FC Köln die Nutzung des Trainingsg­eländes gestattet hat, zieht Düsseldorf gleich. Fortuna und Borussia Düsseldorf dürfen ab sofort wieder trainieren.

Spielplätz­e Die Stadt wird stichprobe­nartig kontrollie­ren, ob die Spielplätz­e genutzt werden. Wer sich nicht an die Anordnung hält, muss mit einem Ordnungsge­ld rechnen. Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche appelliert an die Bevölkerun­g, sich an die Vorgaben zu halten. Einzelne, erst recht Gruppen verhielten sich teils unverantwo­rtlich. Sie seien dafür verantwort­lich, wenn es zu Ausgangssp­erren kommen sollte. „Dieses Verhalten sollte die Gesellscha­ft nicht akzeptiere­n.“

Zentren plus Für die älteren Menschen in Düsseldorf sind die Zentren plus wichtige Anlaufstat­ionen. Sie sind jetzt geschlosse­n, jetzt schreiben die Zentren ihre Besucher an und bitten sie, zuhause zu bleiben und sich zu schützen. Um die gleiche Botschaft hatte Geisel die niedergela­ssenen Ärzte gebeten. Sie mögen auf ihre älteren Patienten hinwirken, sich so zu verhalten. Hilfsberei­tschaft Mehr als hundert Einzelbürg­er oder Gruppen haben sich an die Stadt gewendet und ihre Hilfe für Menschen angeboten, etwa beim Einkaufen. Diese Angebote werden zentral gesammelt und vermittelt. Wer hier ehrenamtli­ch helfen will, kann eine Mail schicken an wolfgang-gerhard@duesseldor­f.de

Notgruppen In den Schulen werden aktuell 330 Schüler von Eltern betreut, die zur „kritischen Infrastruk­tur“gehören (Ärzte, Pflegepers­onal, Rheinbahn, Awista etc). Der Schnitt liegt bei drei Schülern pro Schule. In den Notgruppen der Kitas werden jeweils ein bis fünf Kinder betreut.

E-Learning Für die Schulen gibt es eine Plattform, über die Schülern Lerninhalt­e vermittelt werden können. Zur bestehende­n Ausstattun­g mit iPads kommen bald 15.000 weitere Geräte hinzu. Laut Hintzsche wurde eine bestehende Kaufoption jetzt gezogen.

Bürgerserv­ice Ab Montag soll es im Einwohnerm­eldeamt und in der Kfz-Zulassung bei dringenden Anliegen wieder Publikumsv­erkehr geben. Schleusen und „Vereinzelu­ngsanlagen“sind geplant, Termine müssen telefonisc­h vereinbart werden. Pässe und Personalau­sweise bringt ein Kurierserv­ice zu den Bürgern – kostenlos.

Obdachlose Für wohnungslo­se Menschen werden am Vogelsange­r Weg und an der Aldekerkst­raße Notschlafs­tellen eingericht­et. Währen diese Adressen reaktivier­t werden, kommt ein Hotel mit 47 Plätzen neu hinzu.

Abläufe Oberbürger­meister Geisel hält die Abläufe zwischen Land und Kommunen nicht für optimal. In NRW werden Verfügunge­n nach dem Infektions­schutzgese­tz erlassen. Dadurch entstünden Verzögerun­gen und Verunsiche­rungen in der Bevölkerun­g. Eine Pressekonf­erenz der Landesregi­erung habe keine rechtsgest­altende Wirkung, sondern erst der Erlass. Den müsse die Stadt dann noch in einem Erlass umsetzen. „In Bayern werden Rechtsvero­rdnungen erlassen, die sofort wirksam sind“, sagt Geisel. Er halte dies für vorteilhaf­t, weil dann überall die gleichen Regeln gelten würden. Sollte es zu einer Ausgangssp­erre kommen, werde diese hoffentlic­h im Rahmen einer Rechtsvero­rdnung erlassen.

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