Düsseldorf will Umweltspur auf A 46
Die Stadt hat angeregt, einen Fahrstreifen stundenweise zur Umweltspur zu machen.
DÜSSELDORF (dpa) Die Stadt Düsseldorf hat dem NRW-Verkehrsministerium vorgeschlagen, den rechten Fahrstreifen der A46 zwischen Hilden und Düsseldorf-Bilk im morgendlichen Berufsverkehr als Sonderspur auszuweisen. Zwischen 6.30 und 10 Uhr wäre der Fahrstreifen dann nur für Busse, Taxen und E-Autos freigegeben – wie auf den innerstädtischen Umweltspuren. Wie das Verkehrsministerium mitteilte, wurde die Stadt als Reaktion um ein entsprechendes Konzept gebeten.
„Dieses Konzept müsste von der Stadt Düsseldorf zusammen mit der Region entwickelt werden, da sich die verkehrlichen Auswirkungen mit mehr als 5000 Kfz pro Tag (15.000 Kfz pro Tag auf drei Fahrstreifen), die zu verdrängen wären, bis nach Wuppertal erstrecken würden“, hieß es vom Verkehrsministerium. In den weiteren Ausführungen des Ministeriums, die der Stadt als Brief zugingen, klingt Skepsis durch: „Die entstehenden Staulagen bedürften einer besonders sorgfältigen Untersuchung, um Stauend-Unfälle zu vermeiden und somit die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.“
Im vergangenen Jahr waren drei Umweltspuren in der Düsseldorfer Innenstadt eingerichtet worden, die für Busse, Taxen, E-Autos und Fahrgemeinschaften befahrbar waren. Wegen des Coronavirus wurden die Spuren vergangenen Montag für alle Fahrzeuge freigegeben. Man wolle in der aktuellen Situation keinen Anreiz für den ÖPNV schaffen, so Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Die Sonderfahrstreifen, die für bessere Luftqualität sorgen sollen, waren seit ihrem Start umstritten. Die dritte Umweltspur sorgte in Spitzenzeiten für Rückstaus bis auf die A46. Genau zu dem Abschnitt, der von der Stadt jetzt als Erweiterung in Betracht gezogen wird.
Vor seiner Idee mit dem Sonderfahrstreifen hatte Geisel einen ganz anderen Vorschlag bei Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) vorgebracht: Damit Linienbusse nicht auch im Stau stünden, schlug er vor, sie in Stoßzeiten den Standstreifen der A46 befahren zu lassen. Das Ministerium antwortete dazu, dass Bezirksregierung, Straßen.NRW und Autobahnpolizei die Idee geprüft hätten – mit negativem Ergebnis: Aus verkehrstechnischen Gründen sowie wegen der Verkehrssicherheit sei dies nicht möglich.
Eine Reaktion der Stadtverwaltung stand noch aus. Der OB-Kandidat der Grünen, Stefan Engstfeld, sagte: „Dass der Standstreifen der A46 für diesen kleinen Zeitraum von Verkehrsminister Wüst nicht zumindest für die Linienbusse freigegeben werden kann ist sehr bedauerlich. Hier hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht.“