Qiagen und TIB erhöhen Produktion von Corona-Tests
BERLIN Das Biotechunternehmen Qiagen baut seine Kapazität für die Herstellung von Corona-Testkits kräftig aus. Das Hildener Unternehmend stellt seit einigen Wochen Testkits für das neuartige Virus her. Bislang kann es etwa 1,5 Millionen Tests pro Monat ermöglichen. Nun will Qiagen bis Ende April Material für 6,5 Millionen und bis Ende Juni für zehn Millionen Patienten herstellen, wie der Konzern mitteilte. Dazu baut er seine Fertigung in Hilden aus. Zum Qiagen-Schnelltest gehört ein Analysegerät und
MÜNCHEN (rtr) Ein halbes Jahr vor dem geplanten Börsengang der Siemens-Energiesparte wirft deren designierter Chef das Handtuch: Michael Sen werde das Unternehmen ebenso verlassen wie Finanzchef Klaus Patzak, teilte der Konzern überraschend mit. Zugleich wird der Abschied von Joe Kaeser von der Siemens-Spitze konkreter: Sein Vize Roland Busch soll den Chefposten spätestens zur Hauptversammlung 2021 übernehmen. Kaeser soll Chefkontrolleur bei Siemens Energy werden. Statt Sen übernimmt dort am 1. Mai Linde-Manager Christian Bruch die Führung. Warum der langjährige Siemens-Manager Sen, der aus Korschenbroich stammt, abrupt geht, sagte Siemens nicht. Laut Kreisen gibt es Streit um die Ausgestaltung des Börsengangs. eine Testkartusche. Das Gerät gibt es bereit seit 2018, die neue Kartusche wurde um das Coronavirus erweitert.
Marktführer ist TIB Molbiol, das Berliner Unternehmen ist gewissermaßen auf Ausnahmesituationen spezialisiert: Es stellt Diagnostiktests her und liefert weltweit die meisten Test-Kits für Covid-19. Für die kleine Firma, die Olfert Landt vor 30 Jahren gegründet hat, ist das ein Riesengeschäft. Das war bereits 2003 so, bei der SARS-Pandemie, auch da war TIB Molbiol einer der Vorreiter. Auch 2009 bei der Schweinegrippe und 2012 beim Coronavirus-MERS.
Und jetzt Covid-19. Allein im Februar war der Umsatz dreimal höher als sonst: 4,5 Millionen statt 1,5 Millionen. Im März dürfte es noch mehr sein.
Seit mehr als zwei Monaten machen Landt und seine rund 40 Mitarbeiter Überstunden ohne Ende. Tagsüber steht das Telefon nicht still, bis tief in die Nacht stellt der Geschäftsführer die Lieferungen fertig. Sie gehen an Labore, Behörden, Botschaften und an die Weltgesundheitsorganisation. Die Firma beliefert mehr als 70 Länder. Den ersten Corona-Test hat der Biochemiker im Forscherteam von Charité-Virologe
Christian Drosten entwickelt. „Als die ersten Fälle in China auftauchten, dachte ich noch, das läuft sich aus“, erinnert er sich. Dann konnten die Forscher die Gensequenz des neuartigen Coronavirus identifizieren. TIB Molbiol entwickelte dazu Positivkontrollen. Ende Februar waren drei Millionen Tests verschickt.
Im Februar rang die kleine Firma mit ihren Kapazitäten. Es mangelte nicht an Material oder Inhaltsstoffen, die Mitarbeiter kamen nicht mit dem Eintüten der Tests hinterher. Rettung kam von einer benachbarten Firma, die eigentlich Messebau macht. Aber als alle großen Veranstaltungen
aufgrund des Coronavirus abgesagt wurden, hatten die Mitarbeiter keine Arbeit. Jetzt helfen sie Landt beim Verpacken.
Landt sagt, eigentlich könnte seine Firma eine Millionen Tests pro Woche produzieren. Das Problem seien die deutschen Behörden. „Es ist einfach viel zu viel Papierkram“, sagt er. Das Landesamt für Gesundheit in Berlin verlange für alles ein Formular. Auch versteht er nicht, wieso ein Test zwischen 60 und 200 Euro kosten soll. „Bei uns kostet ein Test rund 2,50 Euro. Mit Arbeitskosten müssten Labore nicht mehr als zehn Euro verlangen.“
Michael Sen tritt bei Siemens überraschend ab