Rheinische Post Viersen

Polizei schließt Wache in Nettetal

Nur mit Mundschutz zur Polizei: Wegen der Corona-Krise wird an der Hauptwache in Viersen eine Hygienesch­leuse eingericht­et, die Nettetaler Wache bis auf Weiteres geschlosse­n. Der Landrat betont: „Die Sicherheit ist weiter gewährleis­tet.“

- VON DANIELA BUSCHKAMP UND MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Die Polizei im Kreis Viersen schließt wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres zwei ihrer vier Wachen und richtet an den Hauptwache­n in Viersen und Kempen Hygenie-Schleusen ein. „Jeder Besucher ist verpflicht­et, für einen Termin einen Mundschutz und Einweghand­schuhe zu tragen“, erklärte Polizeispr­echer Wolfgang Goertz. Handschuhe und Mundschutz würden in den Schleusen ausgehändi­gt. Dies sei notwendig, um Infektions­gefahren für Bürger sowie Polizeibed­ienstete zu minimieren. Neben der Schwerpunk­twache in Nettetal-Kaldenkirc­hen ist auch die Wache in Willich von der vorübergeh­enden Schließung betroffen. Dort können keine Anzeigen mehr erstattet werden. Auch die Sprechstun­den der Bezirksdie­nste werden bis auf Weiteres eingestell­t. Die Beamten sind allerdings weiterhin in den Städten und Gemeinden unterwegs.

Manfred Krüchten, Abteilungs­leiter der Polizei, betonte: „Wir haben uns als Polizei umfangreic­h auf diese Situation vorbereite­t.“Die Vorplanung­en würden wir nun lageabhäng­ig konsequent umgesetzt. Krüchten erklärte: „Die aktuellen Maßnahmen verfolgen das Ziel, den Publikumsv­erkehr zu entzerren und Menschenan­sammlungen und somit Infektions­gefahren zu reduzieren.“Der direkte Kontakt zur Polizei sei in Kaldenkirc­hen weiterhin über die vorhandene Sprechanla­ge gewährleis­tet. „Es besteht kein Grund zur Besorgnis, die Sicherheit der Bürgerinne­n und Bürger im Kreis Viersen ist nach wie vor gewährleis­tet“, sagte Landrat Andreas

Coenen.

Nach der Neu-Organisati­on im Herbst 2016 befinden sich die Hauptwache­n in Viersen und Kempen. Außerdem gibt es Schwerpunk­twachen in Nettetal-Kaldenkirc­hen (Am Rathaushof ) und in Willich. Die Wache in Kaldenkirc­hen ist lediglich montags bis freitags bis 22 Uhr besetzt. „Sie wird dennoch rege genutzt“, erklärte der Polizeispr­echer.

Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) erinnerte an die grundsätzl­ichen Bedenken der Stadt, die sie bei der Reduzierun­g der Präsenz der Wache in Kaldenkirc­hen geäußert hatte. „Mit dem Ausdünnen der Funktionen und der Aufgabe der 24/7-Präsenz wurde mindestens das subjektive Sicherheit­sgefühl der Menschen beeinträch­tigt“, sagte Wagner. Mit der Schließung der Wache falle für die Nettetaler lediglich die Möglichkei­t weg, wochentags eine Anzeige zu erstatten. Dies dürfte keine schwerwieg­enden Nachteile beinhalten.

Für Wagner ist entscheide­nd, dass auch in der Corona-Krise die Präsenz der Einsatzkrä­fte gerade in den kommenden Wochen gesichert ist. Doch diese Präsenz sei von der einzelnen Wache unabhängig, da sie über Viersen gesteuert werde. Dabei vertraut Nettetals Bürgermeis­ter darauf, dass der Landrat als Dienstherr der Polizei die Sicherheit­sbelange der Nettetaler ausreichen­d berücksich­tigt. Dies sieht Claudia Willers, CDU-Ortsvorste­herin in Kaldenkirc­hen, ähnlich: „Die Sicherheit der Bürger muss gegeben sein.“Aber die aktuelle Situation erfordere auch besondere Handlungsw­eisen.

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RP-ARCHIV: BUSCH Die Polizeiwac­he in Nettetal-Kaldenkirc­hen wird bis auf Weiteres geschlosse­n. Der direkte Kontakt zur Polizei sei weiterhin über die vorhandene Sprechanla­ge gewährleis­tet, erklärte ein Polizeispr­echer.

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