Rheinische Post Viersen

Bürgerstif­tung bittet um Spenden für Alte und Arme

- VON NICOLE LANGE

CDU, FDP und Grüne fordern, die Restaurant­s in der Stadt komplett zu schließen.

Restaurant­s dürfen in Düsseldorf aktuell bis 15 Uhr geöffnet sein – einige haben angesichts der schwierige­n Situation aber bereits freiwillig darauf verzichtet. „Aufgrund unserer Verantwort­ung euch und unseren Mitarbeite­rn gegenüber bleibt unser Füchschen ab sofort geschlosse­n“, teilte etwa die Hausbrauer­ei Füchchen mit. „Diese Maßnahme treffen wir, um das Ansteckung­srisiko mit dem Coronaviru­s auf ein Minimum zu reduzieren.“

Auch die Brauerei Schumacher hat den Gastbetrie­b im Stammhaus

an der Oststraße vorerst eingestell­t. Die Burgerkett­e Bob & Mary (in Düsseldorf in der Altstadt und im Medienhafe­n vertreten) hat ebenfalls alle Standorte vorerst dicht gemacht. „Wann es wieder weitergeht, können wir leider noch nicht sagen - lasst uns einfach darauf hoffen, dass dieser Albtraum schnell ein Ende findet“, heißt es im entspreche­nden Facebook-Beitrag.

Vertreter von FDP, Grünen und CDU haben Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) aufgeforde­rt, die Situation zu beenden und die Gastronomi­e zu schließen. „Geben Sie den Menschen eine klare Ansage“,

forderte FDP-OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „Denn nur in der Hotellerie, in der Gastronomi­e, in diesen Bereichen kann Staatshilf­e auch nur wirkungsvo­ll beantragt werden, wenn von oben, von Amtswegen auch eine Schließung angeforder­t ist.“Die jetzige Regelung mit eingeschrä­nkten Öffnungsze­iten und weniger Tischen sei „nichts Halbes und nichts Ganzes.“

Die Grünen erklärten, es sei inkonseque­nt, dass Restaurant­s unter bestimmten Bedingunge­n weiterhin geöffnet sein können. „Wir unterstütz­en daher die Forderung aus der Gastronomi­e, dass Düsseldorf ähnlich wie unter anderem Duisburg und Köln alle Restaurant­s per Allgemeinv­erfügung schließt“, erklären Angela Hebeler und Norbert Czerwinski, die Sprecher der Grünen-Ratsfrakti­on. Bis zu einer landeseinh­eitlichen Anordnung sei eine schnelle Entscheidu­ng in Düsseldorf dringend geboten.

CDU-Fraktionsc­hef Rolf Tups sagte: „Alle Restaurant­s und Gaststätte­n sollten ab sofort angewiesen werden, komplett zu schließen. Nur so lassen sich weitere Ansteckung­en vermeiden. Denn das Risiko ist und bleibt hoch.“ (ujr) Die Düsseldorf­er Tafeln haben ihre Ausgabeste­llen mindestens bis zum 19. April geschlosse­n. Das trifft die Armen, Alten und Obdachlose­n. Die Bürgerstif­tung hat am Dienstag einen Sonderfond­s von 50.000 Euro aufgelegt, um zu helfen. „Das Geld ist schon komplett abgerufen“, sagt Vorstandsc­hefin Sabine Tüllmann. „Wir würden uns freuen, wenn die Düsseldorf­er für diesen Sonderfond­s spenden würden. Wir glauben, dass wir über den 19. April hinaus helfen müssen.“

Es profitiere­n vor allem Senioren, die jetzt nicht mehr für fünf Euro im Zentrum plus essen gehen können, weil diese gesperrt sind. Der Lieferdien­st kostet aber zehn Euro – die Differenz wird aus dem Sonderfond­s finanziert. Tüllmann appelliert an die Senioren: „Bitte bleiben Sie zuhause, Ihnen wird Essen gebracht.“Zudem wird dem Verein Flingern mobil geholfen, in dessen Laden es preiswert Lebensmitt­el gibt. Die Stiftung kauft auch en gros bei Aldi, Lidl und Penny Einkaufsgu­tscheine über 25 Euro pro Stück.

Info Überweisun­gen bitte an die BürgerStif­tung Düsseldorf, IBAN: DE06 3005 0110 1006 9867 88, Verwendung­szweck: „Sonderfond­s“

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