Bürgerstiftung bittet um Spenden für Alte und Arme
CDU, FDP und Grüne fordern, die Restaurants in der Stadt komplett zu schließen.
Restaurants dürfen in Düsseldorf aktuell bis 15 Uhr geöffnet sein – einige haben angesichts der schwierigen Situation aber bereits freiwillig darauf verzichtet. „Aufgrund unserer Verantwortung euch und unseren Mitarbeitern gegenüber bleibt unser Füchschen ab sofort geschlossen“, teilte etwa die Hausbrauerei Füchchen mit. „Diese Maßnahme treffen wir, um das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus auf ein Minimum zu reduzieren.“
Auch die Brauerei Schumacher hat den Gastbetrieb im Stammhaus
an der Oststraße vorerst eingestellt. Die Burgerkette Bob & Mary (in Düsseldorf in der Altstadt und im Medienhafen vertreten) hat ebenfalls alle Standorte vorerst dicht gemacht. „Wann es wieder weitergeht, können wir leider noch nicht sagen - lasst uns einfach darauf hoffen, dass dieser Albtraum schnell ein Ende findet“, heißt es im entsprechenden Facebook-Beitrag.
Vertreter von FDP, Grünen und CDU haben Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) aufgefordert, die Situation zu beenden und die Gastronomie zu schließen. „Geben Sie den Menschen eine klare Ansage“,
forderte FDP-OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. „Denn nur in der Hotellerie, in der Gastronomie, in diesen Bereichen kann Staatshilfe auch nur wirkungsvoll beantragt werden, wenn von oben, von Amtswegen auch eine Schließung angefordert ist.“Die jetzige Regelung mit eingeschränkten Öffnungszeiten und weniger Tischen sei „nichts Halbes und nichts Ganzes.“
Die Grünen erklärten, es sei inkonsequent, dass Restaurants unter bestimmten Bedingungen weiterhin geöffnet sein können. „Wir unterstützen daher die Forderung aus der Gastronomie, dass Düsseldorf ähnlich wie unter anderem Duisburg und Köln alle Restaurants per Allgemeinverfügung schließt“, erklären Angela Hebeler und Norbert Czerwinski, die Sprecher der Grünen-Ratsfraktion. Bis zu einer landeseinheitlichen Anordnung sei eine schnelle Entscheidung in Düsseldorf dringend geboten.
CDU-Fraktionschef Rolf Tups sagte: „Alle Restaurants und Gaststätten sollten ab sofort angewiesen werden, komplett zu schließen. Nur so lassen sich weitere Ansteckungen vermeiden. Denn das Risiko ist und bleibt hoch.“ (ujr) Die Düsseldorfer Tafeln haben ihre Ausgabestellen mindestens bis zum 19. April geschlossen. Das trifft die Armen, Alten und Obdachlosen. Die Bürgerstiftung hat am Dienstag einen Sonderfonds von 50.000 Euro aufgelegt, um zu helfen. „Das Geld ist schon komplett abgerufen“, sagt Vorstandschefin Sabine Tüllmann. „Wir würden uns freuen, wenn die Düsseldorfer für diesen Sonderfonds spenden würden. Wir glauben, dass wir über den 19. April hinaus helfen müssen.“
Es profitieren vor allem Senioren, die jetzt nicht mehr für fünf Euro im Zentrum plus essen gehen können, weil diese gesperrt sind. Der Lieferdienst kostet aber zehn Euro – die Differenz wird aus dem Sonderfonds finanziert. Tüllmann appelliert an die Senioren: „Bitte bleiben Sie zuhause, Ihnen wird Essen gebracht.“Zudem wird dem Verein Flingern mobil geholfen, in dessen Laden es preiswert Lebensmittel gibt. Die Stiftung kauft auch en gros bei Aldi, Lidl und Penny Einkaufsgutscheine über 25 Euro pro Stück.
Info Überweisungen bitte an die BürgerStiftung Düsseldorf, IBAN: DE06 3005 0110 1006 9867 88, Verwendungszweck: „Sonderfonds“