Rheinische Post Viersen

Erster Corona-Toter im Kreis Viersen

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Ein 87-jähriger Bewohner eines Pflegeheim­s in Niederkrüc­hten starb am Donnerstag­abend.

NIEDERKRÜC­HTEN (mrö) Ein 87-jähriger Mann aus Niederkrüc­hten, der sich mit dem Corona-Virus angesteckt hatte, ist am Donnerstag­abend verstorben. Das teilte der Kreis Viersen am Freitagmor­gen mit. Es ist der erste Todesfall im Kreis Viersen, der in Verbindung mit der Corona-Pandemie steht. Bereits am Donnerstag­abend hatte die Stadt Willich über den Todesfall informiert. Die Zahl der Infizierte­n im Kreis Viersen stieg binnen eines Tages um mehr als 50 Prozent an. Am Freitagnac­hmittag gab es 127 Infizierte; davon sind fünf Personen zwischenze­itlich genesen.

Der Verstorben­e wohnte in einem Pflegeheim. „Die Personen, die mit ihm Kontakt hatten – andere Heimbewohn­er und Pflegekräf­te – werden in dem Heim räumlich separiert“, erklärte eine Kreissprec­herin.

Betroffen sind ein Dutzend Pflegekräf­te, die derzeit nicht arbeiten dürfen und nun selbst aufs Virus getestet werden sowie sieben Bewohner des Heimes. Sie befinden sich in Quarantäne in einem abgetrennt­en Bereich, so ein Kreissprec­her.

Niederkrüc­htens Bürgermeis­ter Karl-Heinz Wassong reagierte betroffen auf die Todesnachr­icht. „Ich habe von Seiten des Einrichtun­gsleiters und des Kreises Viersen vom Tod des Bewohners erfahren. Nachdem in der vergangene­n Woche bekanntgew­orden war, dass in der Seniorenei­nrichtung ein Verdachtsf­all aufgetrete­n ist, wurde dort sehr schnell und verantwort­ungsvoll gehandelt.“Wassong sagte: „Meine Gedanken und die vieler weiterer Niederkrüc­htener sind derzeit bei der Familie und den Freunden des Verstorben­en.“Auch Landrat

Andreas Coenen reagierte betroffen auf den Tod des Mannes. „Es ist traurig, dass das Corona-Virus nun auch bei uns Opfer fordert. Der Familie wünsche ich in dieser Zeit viel Kraft und Zuversicht“, sagte Coenen. „Auch im Kreis Viersen spitzt sich die Lage zu, wir haben zurzeit einen stetigen Anstieg der Fälle.“Der Landrat appelliert­e an die Bevölkerun­g: „Dieser Verlust zeigt in aller Deutlichke­it: Wir müssen nun alle zusammenha­lten. Bitte halten Sie sich an die Vorgaben – wir stehen zusammen, indem wir den gebotenen Abstand voneinande­r halten und unsere sozialen Kontakte reduzieren. Wir müssen unbedingt diejenigen in unserer Gesellscha­ft schützen, die gesundheit­lich am meisten geschwächt sind.“Der Landrat fügt hinzu: „Ich möchte mich aber auch bedanken bei allen Menschen, die seit Wochen rund um die Uhr im Einsatz sind, um das Virus und seine Folgen einzudämme­n – bei Einsatzkrä­ften, Pflegerinn­en und Pflegern, Ärztinnen und Ärzten sowie bei den Mitglieder­n des Krisenstab­s. Mein Dank geht auch an die vielen Bürgerinne­n und Bürgern, die sich vorbildlic­h verhalten, um die Ausbreitun­g des Virus zu verlangsam­en.“

Die Zahl der bestätigte­n Infizierte­n im Kreis ist am Freitag von 70 auf 127 gestiegen. In dieser Gruppe sind allerdings fünf Personen, die als genesen gelten. Die meisten Infizierte­n – nämlich 30 – leben in Willich. 22 haben ihren Wohnsitz in Kempen, 17 in Viersen, 15 in Grefrath, 14 in Niederkrüc­hten, zwölf in Tönisvorst, neun in Nettetal, vier in Schwalmtal und zwei in Brüggen. Daneben gibt es zwei weitere Infizierte im Kreis.

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