Rheinische Post Viersen

Virologe sieht Rückkehr des Profifußba­lls erst für 2021

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HAMBURG (dpa) Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit erwartet, dass wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr kein Profifußba­ll mehr gespielt wird. „Ich gehe fest davon aus, dass es erst wieder im nächsten Jahr in dem Umfang stattfinde­n kann“, sagte der Mediziner des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedi­zin in Hamburg im „Sportclub“des NDR-Fernsehens.

Die Deutsche Fußball Liga hat die 1. und 2. Bundesliga vorerst bis zum 2. April ausgesetzt. Gerechnet wird aber damit, dass frühestens im Mai die Saison mit Spielen ohne Zuschauer fortgesetz­t werden könnte. „Ich glaube, es ist nicht realistisc­h, dass die Saison zu Ende geführt werden kann“, sagte Schmidt-Chanasit. „Wir sehen ja, wie die Situation ist in Europa und was uns noch bevorsteht.“

Selbst wenn es Deutschlan­d nicht so schlimm treffen sollte wie Italien, „wir es durch diese Maßnahmen schaffen, die Fallzahlen auf einem Niveau halten, das Deutschlan­d verträgt, was wir behandeln können auf den Intensivst­ationen“, hieße das längst noch nicht, dass der Fußball wieder anfangen dürfe. „Das hieße, das würde wieder zu einer deutlichen Verschärfu­ng der Situation führen.“Der Fußball werde erst ganz zum Schluss kommen, „weil er einen starken Einfluss auf die Dynamik dieser Ausbreitun­g hat.“

Die DFL plant derweil weiter für 2020. So könnte die unterbroch­ene Saison in der Fußball-Bundesliga einem Bericht des „Sportbuzze­rs“zufolge im Modus eines EM-Turniers an festen Spielorten in kurzer Zeit zu Ende gespielt werden. Im Rahmen ihrer Notfall-Überlegung­en prüfe die Deutsche Fußball Liga feste Austragung­sorte in allen Regionen des Landes, an denen dann mehrere Partien pro Tag angesetzt würden. Dies sei aber nur eines von drei möglichen Szenarien.

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