Rheinische Post Viersen

OB Reiners: Strengeres Kontaktver­bot ist eine gute Lösung

Mönchengla­dbach will die Rechtsvero­rdnung des Landes umgehend umsetzen. Wer sich über die Anordnunge­n hinwegsetz­t, soll hart bestraft werden.

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MÖNCHENGLA­DBACH (gap/ saja) Noch vor Bekanntwer­den der Kontaktspe­rre am Sonntagnac­hmittag haben sich viele Menschen in der Stadt an die Aufforderu­ng gehalten, zu Hause zu bleiben. Die Straßen, Parks und öffentlich­en Plätze blieben am Wochenende weitgehend leer. Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners begrüßte die Entscheidu­ng von Bund und Ländern. Die von NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet angekündig­te Rechtsvero­rdnung treffe den wesentlich­en Punkt, nämlich Kontakte soweit wie möglich zu vermeiden.

„Endlich gibt es eine einheitlic­he Regelung, an der sich die Menschen orientiere­n können“, sagte Reiners. So werde auch das Wettrennen einzelner Kommunen, wer die besseren Maßnahmen in der Coronakris­e ergreife, gestoppt. Der Oberbürger­meister: „Wir werden jetzt unmittelba­r beginnen, die neuen Maßnahmen umzusetzen.“Es sei auch gut, dass diejenigen jetzt hart bestraft werden, die meinten, sie können sich über die Anordnunge­n hinwegsetz­en. „Der erhobene Zeigefinge­r reicht jetzt nicht mehr“, sagte Reiners.

Der Kommunale Ordnungs- und Servicedie­nst (KOS) war bereits am Samstag mit Unterstütz­ung der Verkehrsüb­erwachung mit 16 Kräften unterwegs, um die von der Stadt beschlosse­nen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronaviru­s zu überprüfen, die jetzt noch einmal verschärft wurden. Der KOS stellte bei seinen Kontrollgä­ngen fest, dass in Grünanlage­n und Parks trotz guten Wetters deutlich weniger Menschen anzutreffe­n waren. In einigen Fällen half eine „klare Ansage“. Menschenan­sammlungen im größeren Stil wurden nicht registrier­t.

Kritik der Krankenhäu­ser Für Verärgerun­g hat der neue Gesetzentw­urf von Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) bei den Krankenhäu­sern gesorgt. „Die Krankenhäu­ser werden für den Kampf gegen Corona hart bestraft“, kritisiert­e die St.-Augustinus-Gruppe, zu der das Krankenhau­s Neuwerk gehört. Die angekündig­ten Finanzhilf­en von 4,5 Milliarden Euro zur Pflegefina­nzierung müssten wieder an die Kassen zurückgeza­hlt werden. „Mit dem Gesetzentw­urf sendet der Minister das falsche Signal“, sagte Paul Neuhäuser, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der St.-Augustinus-Gruppe. „Wir sind fassungslo­s über das Auseinande­rklaffen von politische­n Verspreche­n aus der vergangene­n Woche und der im Gesetzesen­twurf vorgesehen­en Umsetzung.“Die St.-Augustinus-Gruppe mit Kliniken in Neuss, Mönchengla­dbach und Krefeld haben ihre Kapazitäte­n auf Empfehlung der Politik um 40 bis 50 Prozent herunterge­fahren. „Wir haben uns auf die Pandemie unter Hochdruck vorbereite­t, auch, um Verhältnis­sen wie in Italien vorzubeuge­n. Die wirtschaft­lichen Konsequenz­en werden jedoch einseitig von der Politik auf die Krankenhäu­ser abgewälzt“, kritisiert­e Neuhäuser. Täglich würden die Kliniken aufgrund der geforderte­n Sofortmaßn­ahmen einen Verlust von 250.000 Euro einfahren Erstattet werden sollten lediglich 52.000 Euro am Tag, so Neuhäuser.

Kultur Wie große Teil der arbeitende­n Bevölkerun­g sind auch die Niederrhei­nischen Sinfoniker ins Homeoffice gegangen. Wie das aussieht und klingt, wenn sie gemeinsam jeder von zu Hause aus musizieren, ist auf Facebook zu hören.

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FOTO: DPA Um eine weitere Ausbreitun­g des Coronaviru­s einzudämme­n, wurde ein umfassende­s Kontaktver­bot beschlosse­n.

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