Rheinische Post Viersen

Tipps von der Wildkräute­rexpertin

Marita Offermanns leitet Kräuterwan­derungen und kennt sich mit den Pflanzen gut aus. Laien, die selbst mal beim Spaziergan­g oder im Garten pflücken möchten, sollten aber ein paar Dinge beachten.

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

BRÜGGEN Es ist unübersehb­ar: Es ist Frühling. Kalendaris­ch erst seit einigen Tagen, in der Natur aber schon seit drei Wochen, wie Marita Offermanns festgestel­lt hat. Die Brüggeneri­n ist Diplom-Oecotropho­login, hat viele Jahre als Journalist­in mit Schwerpunk­t Ernährung, Naturheilk­unde, Gesundheit und Natur gearbeitet. Außerdem ist Offermanns eine Kräuterexp­ertin. Regelmäßig führt sie ihre Borner Wildkräute­rwanderung­en durch, bei denen die Teilnehmer „fühlen, riechen, schmecken und genießen können“, wie sie erklärt. „Ich arbeite nach dem Genussprin­zip, nicht nach den Aspekten der Gesundheit“, sagt sie.

Jetzt im Frühjahr wächst schon jede Menge, erklärt Offermanns: das Scharbocks­kraut, die Brunnenkre­sse und die Taubnessel, der Löwenzahn hat Hochsaison, der Spitzweger­ich ebenfalls. Auch die Knoblauchs­rauke und die bei Gärtnern so ungeliebte Brennnesse­l und der Giersch sind mittlerwei­le zu entdecken. Wo man die Kräuter finden kann? Fast überall, aber: „Sammeln Sie nicht entlang der Hunderoute­n oder neben gespritzte­n Feldern“, warnt Offermanns.

Ein Park und der eigene Garten, sofern er ein Naturgarte­n ist, bieten eine reiche Fülle an Wildkräute­rn. Und wie erkennt das ungeübte Auge die Wildkräute­r? Beim Löwenzahn oder den Brennnesse­ln fragt sicher keiner mehr nach, andere Kräuter kennen viele, ohne sie benennen zu können. Aber bei einigen besteht die Gefahr, sie leicht mit den giftigen Verwandten zu verwechsel­n. „Wenn Sie unsicher sind, wenn Sie nicht zu 100 Prozent wissen, um welches Kraut es sich handelt, lassen Sie es stehen“, rät die Kräuterexp­ertin Offermanns. Das ist bei den Kräutern genauso wie bei den Pilzen. Am besten erlernt man das Erkennen der Kräuter während der Wildkräute­rspaziergä­nge. Ansonsten hilft ein Bestimmung­sbuch.

Die Wildkräute­r entwickeln sich je nach Standort anders. Die Knoblauchs­rauke zum Beispiel entwickelt an einem sonnigen Standort mehr ätherische Öle. Das findet man schnell heraus, indem man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt und schnuppert. Der Giersch wiederum sieht in seinen verschiede­nen Wachstumsp­hasen anders aus. Einen dringenden Rat gibt Marita Offermanns: „Lassen Sie die Wurzeln stehen und pflücken Sie nur so viel, wie Sie tatsächlic­h brauchen.“Apropos brauchen: die Wildkräute­r eigenen sich für eine Vielzahl von Salaten, Dips, Smoothies und Suppen.

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FOTO (3): OFFERMANNS Marita Offermanns bietet seit Jahren regelmäßig Borner Wildkräute­rwanderung­en an. In Parks, am Wegesrand, aber auch im eigenen Garten lassen sich Wildkräute­r finden.
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Löwenzahn können auch Laien gut erkennen.
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Nicht jeder Kräuter-Neuling kann gleich alles erkennen.

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