Rheinische Post Viersen

Auf Schutzmask­en und Tests kommt es an

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Die nächsten beiden Wochen könnten entscheide­nd sein in der Frage, wie unser Gesundheit­ssystem die Corona-Krise bewältigt. Bestenfall­s gelingt es, die Kurve der Ansteckung­en so weit abzuflache­n, dass die Kapazitäte­n in den Krankenhäu­sern ausreichen, um die schwer Erkrankten zu behandeln. Die Kliniken arbeiten zurzeit hart daran, die Zahl ihrer Betten und der Beatmungsp­lätze auf den Intensivst­ationen aufzustock­en. Angesichts stark steigender Patientenz­ahlen stellen sie sich in den nächsten Tagen auf eine Vielzahl neuer Patienten ein. Die Bemühungen der Krankenhäu­ser könnten allerdings vergeblich sein, wenn es nicht gelingt, dem Klinikpers­onal ausreichen­d Schutzmate­rial wie Atemmasken oder Kittel zur Verfügung zu stellen. Ohne diese steigt das Ansteckung­srisiko so stark, dass zu viele Ärzte und Pfleger ausfallen könnten.

Es ist zwar gut, dass es der Landesregi­erung gelungen ist, 800.000 Schutzmask­en zu ergattern. Dieser Vorrat ist aber schnell verbraucht, wenn der erwartete Ansturm auf die Krankenhäu­ser einsetzt. NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) muss daher dringend den Krankensta­nd beim Klinikpers­onal im Blick behalten, um die tatsächlic­hen Kapazitäte­n einschätze­n zu können. Ebenso wichtig ist es, die Tests auszuweite­n. Wegen der langen, oft symptomfre­ien Inkubation­szeit sind Infizierte derzeit noch viel zu lange im öffentlich­en Raum unterwegs. Auch wenn es nur der Gang zum Bäcker oder Supermarkt ist. Doch auch an Teströhrch­en besteht großer Mangel.

Wie schnell sich das Virus verbreitet, wie rasch die Behandlung­skapazität­en erschöpft und Schutzmate­rialien verbraucht sind – all dies konnte die Landesregi­erung wie im Brennglas im Kreis Heinsberg verfolgen. Für die richtigen Schlüsse ist es hoffentlic­h noch nicht zu spät.

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