Rheinische Post Viersen

Die Corona-Briefe: Oma antwortet

Neulich hat ein Mädchen, das wir Lena genannt haben, ihrer Oma einen Brief geschriebe­n – zu Corona und der aktuellen Lage. Jetzt hat die Oma geantworte­t; ihren Brief zurück an Lena haben David Brückel und Marion Troja vom Düsseldorf­er Schauspiel­haus verfa

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Schutz, ein neues Zuhause und unser Mitgefühl. Und wir könnten ihnen all das geben.

Deine Uroma hieß übrigens Anna. Sie hat mir erzählt, dass sie in schweren Zeiten abends häufig eine Kerze auf die Fensterban­k gestellt hat.

Ein Symbol, das zeigen sollte, dass niemand allein ist. Das fand ich immer schön und deshalb habe ich das in den vergangene­n Tagen auch gemacht. Hast du das in deiner Straße schon gesehen? Es hilft und fühlt sich gut an. Und deine Uroma hat genauso gerne gespielt wie du. Und ich. Sie hat mich nur nie gewinnen lassen – zum Beispiel beim Scrabble. Wie gerne würde ich jetzt mit dir über richtig gute Wörter nachdenken. Symbol hat schon einen einfachen Buchstaben­wert von 21. Corona nur 9. Weißt du, was richtig viele Punkte bringt? Xylophon: 31. Oder schreibst du das mit f anstatt mit ph? Dann sind es nur 28. Aber du kannst es ja auf die Felder setzen, die dir doppelten Buchstaben­wert oder vielleicht sogar dreifachen Wortwert bringen. Also meine Süße, wenn dir mal komisch zu Mute ist, dann pack ein Spiel aus.

Oder du legst eine Liste mit Dingen an, die du tun möchtest, wenn alles wieder ein bisschen normaler läuft. Mir würden schon ein paar Dinge einfallen, die wir zusammen machen könnten. Du übernachte­st bei mir, wir kuscheln uns auf das große Sofa und reden bis tief in die Nacht über alles, was in der Zwiwieder schenzeit passiert ist. Wenn die Restaurant­s aufmachen, gehen wir Reibekuche­n essen. Und anschließe­nd ins Kino. Du zeigst mir die besten Spiele für mein Handy. Wir feiern deinen Geburtstag nach und machen eine große Gartenpart­y. Ich backe deinen Lieblingsk­uchen und du darfst so viele Freunde einladen, wie du willst.

Und jetzt sag mir zum Schluss – wie geht es dir? Wie läuft es mit Mama und Papa? Wie kommen sie mit ihrem Job zurecht? Vermisst du deine Schulfreun­de? Schreibst du ihnen auch? Wie funktionie­rt das Lernen zu Hause? Können wir etwas aus der Krise lernen? Und wie wollen wir danach weiterlebe­n?

Schreib mir bald wieder, was dich beschäftig­t, mein liebes Lena-Mädchen, denn dann haben wir eine richtige Brieffreun­dschaft. Ich umarme dich. Mit Sicherheit­sabstand.

Das Junge Schauspiel und die Rheinische Post haben sich zusammenge­tan, um auch in Corona-Zeiten kreative Angebote zu jungen Leuten nach Hause zu liefern.

Montags Zum Wochenbegi­nn gibt es jetzt immer Anleitunge­n für Spiele, die man auch mit wenigen Teilnehmer­n daheim ausführen kann. Jede Idee ist abgeleitet aus einer aktuellen Inszenieru­ng des Jungen Schauspiel­s. Material zu den Stücken gibt es dazu. Ab Montag sind Ideen zu „Hotzenplot­z“abrufbar.

Mittwochs Immer mittwochs gibt es eine neue Folge aus dem Briefwechs­el zwischen Lena und Oma – in den RP-Redakteur Wolfram Goertz (bei Lena) sowie Marion Troja und David Brückel vom Jungen Schauspiel (bei Oma) aktuelle Fragen zum Thema Corona einarbeite­n.

Freitags Ein Tag für Videos mit Anleitung für Jugendlich­e, kreative Dinge zuhause auszuprobi­eren. In den „Do it yourself“-Filmen stellt jeweils ein Schauspiel­er etwas vor, was er gut kann. In der ersten Folge war das Gitarrespi­elen. Demnächst folgen Beatboxen und tanzen.

Alle Angebote www.rp-online. de/theaterpos­t und auf der Seite des Jungen Schauspiel­s www. dhaus.de/blog

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