Mehr Freiraum durch ein Fernstudium
Mit Online-Modulen können die Hochschulen auch ohne Präsenzveranstaltungen in der Corona-Krise rechtzeitig in das neue Semester starten. Generell hat der digitale Fortschritt das Studium fernab des Uni-Campus’ enorm weiterentwickelt.
Ein Studium ohne den Besuch einer Vorlesung, vielleicht auch nebenbei zu Beruf und Familie – die Idee ist nicht neu. Das Angebot eines Fernstudiums gibt es schon länger als das Internet für jedermann. Allerdings macht die Digitalisierung mehr möglich. Insbesondere dieser Tage sind die verschiedenen Online-Tools der Hochschulen sehr hilfreich. Der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf etwa ermöglichen sie es, trotz tiefgreifender Einschränkungen durch die Corona-Pandemie das Sommersemester im April regulär zu starten. Laptop oder Handy und ein Internetzugang genügen.
„Moderne Lernmethoden wie Online-Vorlesungen und Tutorien, das virtuelle Klassenzimmer und jederzeit im Online-Campus abrufbare Studienhefte ermöglichen ein weitestgehend zeit- und ortsunabhängiges Lernen“, sagt Präsidentin Katrin Gessner-Ulrich. „Der Student kommt sozusagen nicht zur Hochschule, sondern die Hochschule zum Studenten.“Dem großen Vorteil von Flexibilität sowie zeitlicher und räumlicher Unabhängigkeit eines Fernstudiums steht ein besonders hohes Maß an Disziplin gegenüber. „Die Studierenden müssen sich gut strukturieren und sich selbst zum Lernen motivieren“, betont Gessner-Ulrich. Neben guten Ratschlägen gleich zu Beginn des Studiums bietet die IST-Hochschule beispielsweise auch die Beratung einer Psychologin an, die individuell Hilfestellungen zum Gelingen des Fernstudiums geben kann.
Apropos Disziplin: Wo der Studierende ein bisschen schludern könnte, wäre bei Pünktlichkeit und frühem Aufstehen. Die Online-Vorlesungen sind von zu Hause und jederzeit aus der Mediathek der Hochschule abrufbar. Dies hat zudem den Vorteil,
dass sich die Inhalte auch häufiger angehört werden können für ein besseres Verständnis. Bei der IST-Hochschule referieren hierfür die Dozenten und Professoren in einer sogenannten Greenbox vor der Kamera. Anders sieht es bei den Online-Tutorien aus: Im „virtuellen Klassenzimmer“treffen sich die Studenten zu einem fest verabredeten Zeitpunkt mit ihren Dozenten zum LiveChat
oder mit ihren Kommilitonen zur Gruppenarbeit.
Bereits seit vergangenem Montag ist die DAA Wirtschaftsakademie im Online-Modus. „Durch eine App können wir Aufgaben stellen und persönliches Feedback in einer Chat-Funktion geben“, erzählt Studiengangsleiterin Susanne Schöneberg. Die Akademie bietet ein BWL-Studium im staatlich geförderten
Bachelorplus-Programm an. Es kombiniert innerhalb von drei Jahren die Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten mit dem Studium zum Bachelor of Arts International Management und einem Aufenthaltsjahr in England. Das Lernen findet dabei in kleinen Klassenverbänden statt. Hierdurch will man den jungen Menschen eine Alternative zum großen, anonymen
Uni-Campus bieten. „Jetzt zeigt sich, wie gut es ist, in IT fit zu sein, und dass unsere Dozenten ihre Studenten alle persönlich kennen“, sagt Schöneberg. Die Studiengangsleiterin stellt sich auf eine länger andauernde Online-Phase ein. „Für Studierende ist das virtuelle Klassenzimmer deshalb schon allein aus Gründen des sozialen Kontakts sehr wichtig“, sagt sie. Auch die IST-Hochschule (rps) Im Jahr 2019 haben zwei Prozent mehr Schulabgänger ein Informatikstudium begonnen als noch vor einem Jahr. Bei der steigenden Nachfrage nach IT-Fachkräften und Spezialisten auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden diesen Studierenden sehr gute Möglichkeiten geboten: Im Dezember 2019 gab es 33 824 offene Positionen für Informatik-Absolventen. Hier betrug der Anteil der sogenannten Young-Professional-Stellen 19 Prozent. Auch sehr gefragt sind Wirtschaftsinformatikabsolventen mit 10492 Jobs. Sie
für Management ist vorbereitet. „Überall da, wo es möglich ist, werden wir die Inhalte aus den Präsenzphasen durch alternative Lehrformen weitergeben“, sagt Präsidentin Gessner-Ulrich. Durch ihre „Blended Learning-Kurse“verfüge die Hochschule bereits über die nötige Infrastruktur. Auch viele Prüfungsleistungen wären von zu Hause machbar. „Grundsätzlich halten wir das persönliche Networking vor Ort und den direkten Kontakt zu Branchenvertretern während der Seminare schon für eine wichtige Komponente unserer Weiterbildungen“, sagt Gessner-Ulrich. Deshalb soll es für das Nachholen der Präsenzveranstaltunge – sobald wieder möglich – auch mehr Termine geben als üblich.
STUDIENGANG
stellen ein Bindeglied zwischen Wirtschaft und IT dar und sind vielfältig einsetzbar, unter anderem im Bereich Consulting und Beratung.