Rheinische Post Viersen

Vorbereite­n, aber nicht entscheide­n

Die Suche nach dem neuen Hauptspons­or, Vertragsge­spräche, die Kaderplanu­ng – Borussias Macher arbeiten an vielen Baustellen, doch fixe Entscheidu­ngen können wegen der Corona-Krise im Moment nicht getroffen werden.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Es gibt längst Spekulatio­nen über die künftige Kleiderord­nung der Borussen. Ein recht weißes Trikot könnte es sein, vermutet das Portal „Footy Headlines“. Die Frage ist dieses Mal aber nicht nur, wie der Style des nächsten Heimtrikot­s ausfallen wird, sondern auch, welches Unternehme­n auf der Brust der Gladbacher vertreten sein wird. Denn der Vertrag der Postbank, seit 2009 Hauptspons­or, endet nach dieser Spielzeit. Und noch ist kein Nachfolger gefunden. Der Stillstand des Fußballs und der weltweiten Wirtschaft ist da nicht hilfreich.

Auch am Dienstag, wenn Geschäftsf­ührer Stephan Schippers und Sportdirek­tor Max Eberl mit den anderen Klub-Entscheide­rn und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) diskutiere­n, wie es weitergeht, wird ein wirklich konkreter Zeitrahmen kaum abzustecke­n sein. Allein wird es Klarheit darüber geben, bis wann die Pause vorerst verlängert wird. Das Präsidium der DFL hatte vergangene Woche die Empfehlung ausgesproc­hen, zunächst bis zum 30. April auszusetze­n. Dem dürfte die Dienstags-Gesprächsr­unde folgen. Das Ziel dürfte aber auch sein, zumindest Vereinbaru­ngen darüber zu treffen, welche Szenarien gangbar sind, wenn es weitergehe­n sollte. Doch die Ungewisshe­it wird bleiben.

„Natürlich beflügelt das einen solchen Prozess nicht gerade. Das müssen wir so deutlich sagen. Einige Verhandlun­gspartner haben uns gebeten, die Gespräche aus nachvollzi­ehbaren Gründen vorerst ruhen zu lassen“, gestand nun Borussias Direktor Sponsoring, Guido Uhle. „Wir sind guter Dinge, dass es uns gelingt, trotz der besonderen Rahmenbedi­ngungen

eine gute Lösung für den Saisonbegi­nn 2020/21 zu erarbeiten“, stellte er aber auf der Internetse­ite des Klubs klar.

Schippers hatte schon im Januar

angedeutet, dass sich die Suche nach dem neuen Hauptspons­or durchaus hinziehen könnte. Doch das war vor der Corona-Krise. Seit der Fußball nicht mehr rollt, haben sich die Rahmenbedi­ngungen für fast alle offenen Entscheidu­ngen geändert. Jetzt wäre die Zeit, entscheide­nde Schritte zu machen. Das Problem ist: Es kann vieles vorbereite­t werden, Entscheidu­ngen sind kaum bis gar nicht möglich.

Das betrifft auch die Spieler, deren Verträge auslaufen. Sie sind auf dem Markt, doch keiner weiß, wie dieser beschaffen sein wird nach dem Einschnitt durch die Corona-Krise. Raffael, Oscar Wendt, Fabian Johnson, Tobias Strobl, Max Grün und Torben Müsel sind betroffen. Hart formuliert, sind das Gehälter, die eingespart werden, wenn es eng wird. Möglich ist aber auch, dass der Markt für den einen oder anderen aus dem Sextett die Situation ändert: zum Beispiel, wenn Borussia bisher angepeilte Wunschspie­ler nicht bekommt und dadurch Bedarf auf den entspreche­nden Positionen hat. Das könnte zum Beispiel Oscar Wendt oder Raffael die Chance eröffnen, zu bleiben.

Auch die generelle Kaderplanu­ng ist schwierig. Ideen gibt es sicherlich reichlich. Und dass Eberl mögliche Kandidaten wie den französisc­hen Defensivma­nn Malang Sarr, den „France Football“nochmal mit Borussia (aber auch mit RB Leipzig, dem VfL Wolfsburg und dem SSC Neapel) in Verbindung brachte, und die Entwicklun­g der Marktsitua­tion bei diesen Spielern genau beobachtet, ist logisch. Auch wenn

er zuletzt im Interview mit unserer Reaktion klargestel­lt hatte, dass Vertrags- und Transferve­rhandlunge­n derzeit nicht die erste Priorität haben. Eberl will gut vorbereite­t sein, wenn Entscheidu­ngen wieder möglich sind. Es ist sein Prinzip, vorausscha­uend zu arbeiten, soweit es möglich ist.

Ein wichtiger Faktor dafür wäre, dass die Saison fortgesetz­t wird, in welcher Form auch immer. „Das würde bedeuten, dass sich der wirtschaft­liche Schaden deutlich verringern würde. Durch eine realisiert­e Übertragun­g der Spiele im Fernsehen könnten wir alle TV-relevanten Leistungen vertragsko­nform erfüllen. Konkret würde das den Schaden, allein auf den Sponsoring-Bereich bezogen, um etwa 70 Prozent reduzieren im Vergleich zu einem Szenario, bei dem die Saison „heute“beendet wäre“, sagte Guido Uhle.

Die Rheinische Post und das Bildungswe­rk des Stadtsport­bundes (SSB) geben in unserer neuen Serie Tipps, wie man sich daheim sportlich betätigen kann. Es sind Übungen mit Alltagsgeg­enständen, die das Wohlbefind­en steigern und helfen, den Körper fit zu halten. Diplomspor­twissensch­aftlerin Barbara Stand, Pädagogisc­he Leiterin des Sportbildu­ngswerks, zeigt wie es geht.

Die heutige Übung trainiert mit Hilfe einer PET-Flasche den Trizeps, und hilft somit auch gegen sogegannte Winkeärmch­en. Die Flasche darf auch größer sein, als auf dem Foto, am besten klein beginnen und dann die Flaschengr­öße steigern. Die Flasche wird zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt. Das Wasser in der Flasche bewegt sich in einer Eigendynam­ik, gegen die unsere Muskelkraf­t arbeiten muss. Durch diesen sich ständig verändernd­en Außenreiz lernen unsere Muskeln flexibel zu reagieren, die Tiefenmusk­ulatur wird angesproch­en.

Wir setzen uns auf das vordere Drittel des Stuhls etwas mehr zu einer Außenkante und fassen die Flasche mittig mit der äußeren Hand. Unser Oberkörper ist aufrecht, der Ellenbogen der äußeren Hand leicht gebeugt. Die andere Hand stützt auf dem Oberschenk­el. Die Hand, die die Flasche hält, ist in Verlängeru­ng zum Unterarm. Nun bewegen wir den Arm neben dem Stuhl am Körper vorbei nach Hinten, der Ellenbogen führt die Bewegung an. Am Endpunkt gerne kurz halten und den Arm zurück nach vorne führen. Diese Bewegung wiederhole­n wir jetzt 8bis 16-mal, anschließe­nd den Arm hängen lassen und auslockern. Danach gerne zwei- bis fünfmal wiederhole­n und die andere Seite nicht vergessen.

Besonders für Vielsitzer bietet es sich an, die Übung im Gehen oder Stehen durchzufüh­ren, so kommt auch der Kreislauf in Schwung. Auch eine Kombinatio­n ist effektiv, also ein Satz im Sitzen, einer im Stehen, dann wieder im Sitzen.

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FOTO: DPA. Borussias Sportdirek­tor Max Eberl kann wegen der Corona-Krise derzeit kaum oder keine konkreten Entscheidu­ngen treffen.

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