Was wir mit der Zeit machen
In der Corona-Krise sind wir angehalten, zu Hause zu bleiben, soziale Kontakte und Verabredungen zu meiden. Zu Recht. Hatten wir früher zu wenig Zeit, wissen wir jetzt nicht wohin damit. Ein paar Tipps, wie wir die Situation als Chance zum Entschleunigen
MÖNCHENGLADBACH Normalerweise wünschen wir uns immer mehr Zeit. Zeit für uns selbst, Zeit, um etwas Neues auszuprobieren oder aber auch einfach nur, um sich in Ruhe mit etwas auseinandersetzen zu können. Zeit zum Innehalten in unserem sonst hektischen Alltag. Womöglich beklagen wir uns gerade darüber, zu viel von dieser Zeit zu haben. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, ohne Sozialstress, Verpflichtungen und Veranstaltungen unsere Freizeit zu gestalten. Nutzen wir die Situation, um wieder zu lernen zu entschleunigen. Einen Gang zurück zu schalten, nicht alles gleichzeitig zu machen, einfach mal den Kopf auszuschalten. Zehn Tipps zum Zeitvertreib.
Wellness für den Kopf Sportübungen und Home-Workouts sind gerade sehr beliebt, um überschüssige Power loszuwerden. Allerdings ist nicht in jeder Wohnung Platz für sogenannte „Frog jumps“. Stattdessen kann man die Yogamatte ausrollen und sich in die Tiefen der Atemübungen reinfuchsen. Erst mal mit den Basics anfangen, dann kann man auch beim Yoga richtig ins Schwitzen kommen. Auch die Nachbarn ein Stockwerk tiefer dürften darüber dankbar sein. Und in diesen Zeiten will man es sich ja nicht mit ihnen verscherzen. Alternativ ist es empfehlenswert, richtig meditieren zu lernen. Dafür gibt es Apps und Youtube-Videos mit Anleitungen. Und das geht auch bequem vom Sofa aus.
Endlich dieses eine Buch lesen Wer hat ihn nicht, diesen einen Bücherstapel, der einfach nicht kleiner wird? Im Alltag starren wir ständig auf Monitore – ob auf der Arbeit oder danach. Dabei ist so ein analoger Zeitvertreib nicht nur gut für unsere Augen, es fördert den gesunden Schlaf und trainiert unser Gehirn wieder dahin, sich langfristig mit etwas auseinander zu setzen. Lesen wir also endlich dieses eine Buch. Das Gefühl, einen Berg abzuarbeiten, kann auch in Quarantänezeiten ganz schön guttun.
Rezepte testen Wie oft schauen wir uns Koch- und Backsendungen im Fernsehen an und denken uns: Wow, das könnte ich auch mal ausprobieren. Im Alltag muss es meistens dann doch schnell gehen, und wir greifen zu unseren fünf Standard-Rezepten. Bei Geburtstagen wird meistens derselbe Lieblingskuchen gebacken. Jetzt könnte man aber auch mal das Brot selbst backen, anstatt es zu kaufen. Oder die hauseigene Eiscreme entwickeln. Sowas braucht meistens mehr als einen Anlauf damit es richtig gut wird. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Möbel aufhübschen Alte Gegenstände restaurieren, abschleifen, anpinseln, oder etwas ganz Neues daraus zaubern: Einen neuen Blickfang könnten sie sonst immer gleichen vier Wände gut vertragen. Sei es ein alter Stuhl, ein Spiegel, eine Kommode oder einfach nur selbstgebastelte Deko. Frühjahrsputz war gestern, Do it Yourself!
Je ne comprends pas Der nächste Urlaub ist noch recht fern. Aber jeder hat doch so ein Traumland, das er als nächstes erkunden möchte. Passend dazu könnte man sich mal mit der Sprache auseinandersetzen, damit dem zukünftigen Urlaub nichts mehr im Wege steht. Wo auch immer es als nächstes hingehen soll: Spanien, an die Algarve oder doch lieber Schweden – eine Sprache lässt sich mit Lern-Apps und vielleicht einem alten Schulbuch, einer TV-Serie in Landessprache mit Untertitel ganz einfach wiederauffrischen.
Briefe schreiben Wer freut sich nicht über analoge Post? Gerade in dieser Zeit kann man mal wieder das Adressbuch durchforsten und seinen Kontakten in der Ferne und in der Nähe mal einen schönen Gruß schicken. Ob ein langer Brief, oder eine hübsche Karte: Worte von Herzen wirken auf Papier immer ein wenig echter als übers Smartphone. Und besser als Andenken aufheben kann man sie auch.