Eine neue Bücherei für Anrath
Die KöB Anrath blickt auf einen gelungenen Umzug zurück. Mit 7900 Medien ging es an den neuen Standort „Auf dem Sand 2“. Das Team wollte eigentlich am 28. März eröffnen, doch jetzt ist erst einmal Warten angesagt.
ANRATH Wer durch die großen Schaufenster und die gläsernen Türen „Auf dem Sand 2“schaut, der kann sich schon einen ersten Eindruck davon verschaffen, wie geräumig und schön die neuen, rund 300 Quadratmeter großen Räumlichkeiten der Katholischen öffentlichen Bücherei St. Johannes-Baptist, kurz KöB genannt, geworden sind. Bei den Blicken muss es vorab bleiben, denn die Corona-Krise legt auch die öffentlichen Büchereien lahm.
„Wenn wir an den Start gehen dürfen, können sich die Besucher nicht nur auf eine Medienausleihe freuen, sondern auf den Treffpunkt Bücherei“, sagt Cornelia Glaudo, die zusammen mit Gertrud Steves und Ulrike Windhausen zum Leitungsteam der KöB gehört. Wer die Bücherei betritt, stößt als erstes auf gemütliche Sessel mit gläsernen Beistelltischen in der Zeitschriftenecke. Mal eben hereinkommen, ein wenig in einer Zeitschrift schmökern, ein bisschen quatschen und natürlich auch Zeitschriften ausleihen – alles ist möglich.
Die Form der Bücherpräsentation als solche fällt auf. Es sind nicht allein an den Wänden stehende neue Regale, die mit Büchern gefüllt sind. Vielmehr ist das Gros der Bücher in schiebbaren, ebenfalls neuen Regalen untergebracht, von denen viele eine Wellenform haben. Der Vorteil der verschiebbaren Regale liegt auf der Hand. Wenn Veranstaltungen wie Lesungen, Spielabende oder Literaturkreise stattfinden, kann die Bücherei ohne großen Aufwand umgeräumt und dem Event entsprechend eingerichtet werden. Eine Chill-Ecke, bei der man sozusagen in einem gepolsterten Regal sitzt, eine bequeme Loungeecke und an mehreren Stellen verteilte Tische mit Stühlen – überall gibt es Orte zum Verweilen.
Ein Hingucker ist die Kinderecke mit ihrer Empore als Leseecke. Auf dicken Kissen mit niedlichen Motiven wie Feuerwehrmännern, Lamas und Fliegenpilzen sitzt es sich gut. Sitzwürfel in den Farben Grau und Lila runden das Bild ab. Die kindgerechten Bücherkisten sowie die Bilderbuchtröge laden die jüngsten Besucher ein, einmal selber zu schauen, was sie gerne lesen oder vorgelesen bekommen möchten. Kinderbücher, Sachbücher, Lernmedien und Spiele, alles ist übersichtlich sortiert und entsprechend beschriftet. „Anton ist ebenfalls schon eingezogen“, sagt Glaudo und deutet auf das Maskottchen der KöB, das in einem Wägelchen auf einem der Regale sitzt und verschmitzt lächelt.
Auch die Tonys haben eine eigene, neue Präsentationsfläche erhalten, und die Themenregale präsentieren sich in schicken farbigen quadratischen Elementen, die einem weißen
Regal an der Wand vorgesetzt sind. Neuerscheinungen und Empfehlungen werden hier zukünftig zu entdecken sein. Das Antiquariat fehlt ebenso wenig, wobei es eine eigene kleine Abteilung für sich ist, in der Besucher in Ruhe in den verschiedenen Medien stöbern und ihre persönlichen Schätzchen entdecken können.
Die Ausleihe mit ihren beiden Arbeitsplätzen zum Sitzen und Stehen ist an einer halbrunden langen Theke untergebracht. Wobei sich hinter der Theke auch der allgemeine Computer-Arbeitsplatz
für das ehrenamtliche Team befindet. Die Stele für das I-Pad zur Eigenrecherche der Büchereinutzer ist indes schon installiert, und auch der Schrank, in dem zukünftig einmal in der Woche der Eine-Welt-Verkauf der katholischen Kirche stattfinden wird, steht bereits. „Wir müssen nur noch Bilder aufhängen und Kleinigkeiten richten“, sagt Glaudo. Mit behindertengerechter sanitärer Anlage und einem gemütlichen Mitarbeiterraum samt einem kleinen Lager ist die KöB an ihrem neuen Standort gut aufgestellt.
Der Umzug an sich ging laut Glaudo absolut reibungslos über die Bühne. Über 30 Helfer waren am 14. März ab 9 Uhr morgens im Einsatz. Innerhalb von knapp drei Stunden waren die 7900 Medien vom alten Standort an der Berliner Straße in das neue Daheim „Auf dem Sand 2“transportiert worden. Das Einräumen in die neuen Regale lief bis 15 Uhr. „Viele Hände schaffen ein schnelles Ende“, bemerkt Glaudo, die sich nochmals bei allen Helfern bedankt.