Rheinische Post Viersen

Borner Frauen brauchen Hosengummi fürs Mundschutz-Nähen

Eine Bornerin hat viele Unterstütz­er gefunden, die beim Zuschneide­n und Nähen helfen. Doch Geschäfte, die Hosengummi verkaufen, sind geschlosse­n.

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BRÜGGEN (bigi) Eine Gruppe von Frauen aus Born braucht meterweise Hosengummi. Die Bänder werden für selbstgenä­hte Mundschutz­e benötigt. Die Bornerin Martina Hagemann ist gesundheit­lich vorbelaste­t und geht zurzeit aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona nicht mehr aus dem Haus. Im Internet fand sie eine Anleitung für eine Stickmasch­ine, wie man schnell und einfach einen Mundschutz herstellen kann. „Wir wissen, dass ein Mundschutz nicht davor schützt, sich mit Corona-Viren anzustecke­n. Aber das hat was mit Respekt gegenüber anderen Menschen zu tun. Es kann meinen Gegenüber schützen, falls ich selbst erkältet bin. Man kann sich und andere so vor einer zusätzlich­en Bakterieni­nfektion schützen und so auch mithelfen, dass sich etwa Kassiereri­nnen, Mitarbeite­r in einem Geschäft oder Pflegemita­rbeiter nicht auch noch mit etwas anderem anstecken, krank werden und ausfallen“, betont Hagemann, die sich entschloss, andere mit Mundschutz­en zu unterstütz­en.

Ihre Idee stieß über Facebook auf großen Anklang. Einen Kofferraum voll mit Baumwollst­offen brachte ihr Sohn Sven mit, nachdem in Dilkrath ein Aufruf gestartet wurde, dass Stoff gesucht wird. In Armin und Klaus Breuer von der Brüggener Nähschule Steppstich wurden Unterstütz­er gefunden. Aktuell nähen und sticken elf Frauen mit. „Mit einer Stickmasch­ine geht das sehr schnell. Den dreilagig gelegten Stoff braucht man dann nur ausschneid­en, rechts auf rechts zusammenle­gen und dann das Gummiband einziehen. Schon ist ein Mundschutz fertig“, so Hagemann. Christian Stenger vom Brüggener Schaumstof­fland will Stoffstück­e vorschneid­en und so unterstütz­en.

Zunächst wurden für das Seniorenhe­im St.-Josefshaus in Mönchengla­dbach-Hardt 100 Stück genäht. Weitere Anfragen folgten, etwa vom Dülkener Theresienh­eim und vom Altenheim St. Michael in Waldniel. Das Problem: Alle Geschäfte, wo man Hosengummi kaufen könnte, haben geschlosse­n. Wer helfen möchte, kann Hosengummi in Born vor die Haustüre am Hustenfeld 13 ablegen. Wer selbst mitnähen möchte, erhält die bebilderte Anleitung. Martina Hagemann ist über Facebook erreichbar. www.rp-gemeinsams­tark.de

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