Rheinische Post Viersen

Florian Mackes erlebte den Corona-Ausbruch in Italien mit

Der Süchtelner Fußballer war wegen des Medizinstu­diums lange weg. Zuletzt war er in Südtirol und hielt sich bei einem italienisc­hen Klub fit.

- VON PHILIP VON DER BANK

FUSSBALL Der 8. März des laufenden Jahres war für Florian Mackes kein gewöhnlich­er Tag. Der 25-jährige Süchtelner stand erstmals gemeinsam mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Claudius während eines Fußballspi­els auf dem Platz. Im Trikot der Reserve des ASV Süchteln hat es an diesem Tag im A-Liga-Duell gegen Rot-Weiß Venn (2:2) zwar nicht zu einem Sieg gereicht. Die Freude über die ersten gemeinsame­n Minuten mit seinem Bruder in einer Partie für den Heimatvere­in war dennoch groß.

Dass es nicht schon früher zu einem gemeinsame­n Pflichtspi­el im

Seniorenbe­reich mit seinem kleinen Bruder geklappt hat, ist mit einer langen Vorgeschic­hte verknüpft. Denn Florian Mackes kehrte erst drei Tage vor der Partie gegen Venn von einem langjährig­en Medizinstu­dium zurück in seine Heimat. Für den Defensivsp­ieler, der in Süchteln alle Jugend-Mannschaft­en durchlaufe­n hat, war es das erste Spiel im ASV-Dress nach exakt 2165 Tagen.

„Ich habe lange darauf hingefiebe­rt, endlich mit meinem Bruder zusammenzu­spielen“, sagt Mackes, „und es war sehr schön, viele Freunde und alte bekannte Gesichter wiederzuse­hen. Leider haben wir die Partie aber nicht gewonnen.“Da konnte auch das eigene erzielte Tor zum zwischenze­itlichen 2:0 nicht drüber hinwegtrös­ten.

Es war im April 2014, als Florian Mackes die Heimat verlassen hatte, um in Göttingen die Wissenscha­ft der Medizin zu erlernen. Der Sport durfte allerdings nicht zu kurz kommen. Bis 2017 hat er die Fußballsch­uhe für die SVG Göttingen geschnürt, danach spielte er für zweieinhal­b Jahre schließlic­h noch für den FC Eintracht Northeim in der Oberliga Niedersach­sen.

„Der Aufstieg 2015 mit Göttingen in die Oberliga war sicherlich das sportliche Highlight“, blickt Mackes auf die vergangene­n Jahre zurück. In Northeim erlebte er aus seiner Sicht ebenfalls eine „schöne Zeit“, auch wenn entscheide­nde Spiele um den Regionalli­ga-Aufstieg und den Einzug in den DFB-Pokal verloren wurden. Zudem zog sich der Süchtelner 2018 einen dreifachen Gesichtsbr­uch zu. Dennoch möchte er die Erfahrunge­n, die er dort gesammelt hat, nicht missen.

Nachdem Florian Mackes seine studentisc­he Zeit in Göttingen erfolgreic­h zu Ende gebracht hatte, zog es ihn im Rahmen seines praktische­n Jahres für vier Monate bis Anfang März 2020 nach Südtirol. In Bozen – wo er sich beim italienisc­hen Viertligis­ten AC Virtus fithalten konnte – erlebte er gegen Ende seiner dortigen Zeit auch den Ausbruch des Coronaviru­s mit.

Vor wenigen Wochen kehrte er aber unbeschade­t aus Italien zurück und wollte nun eigentlich das Landesliga-Team des ASV Süchteln um Trainer Fabian Wiegers auf dem Weg zum Klassenver­bleib unterstütz­en, ehe Covid-19 den Fußball in Deutschlan­d zum Erliegen brachte.

Gerade als Mediziner weiß Mackes, dass der Fußball aktuell wirklich nur eine Nebensache ist. Sollte es aber irgendwann weitergehe­n können, rät er, „lieber eine Woche länger zu warten als zu früh anzufangen.“Nun wartet er darauf, dass es nach der Corona-Krise bald erneut zu einem gemeinsame­n Tun mit seinem Bruder Claudius auf dem Fußballpla­tz kommt.

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FOTO: FUPA Florian Mackes (r.) noch im Trikot von Northeim.

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