Rheinische Post Viersen

Mags fällte insgesamt 1500 Bäume

Im Herbst und Winter hat die Mags eine umfangreic­he Fäll-Liste abgearbeit­et. 80 Prozent aller abgeholzte­n Bäume seien abgestorbe­n gewesen, sagt der Baumexpert­e der städtische­n Tochterges­ellschaft.

- VON HOLGER HINTZEN

MÖNCHENGLA­DBACH Trotz mitunter vehementer Kritik von Bürgern hat die Mags von Oktober 2019 bis Ende Februar 2020 etwa 1500 Bäume an Straßen, in Parks, Grünanlage­n, auf den Friedhöfen und Spielplätz­en im Stadtgebie­t gefällt. Schwerpunk­te seien im Schmölderp­ark, auf dem Hauptfried­hof, im Bunten Garten und an der Straße Am Pixbusch gewesen, sagt die Mags in ihrer Bilanz der Fällarbeit­en. Ein weiterer Bereich, in dem allein mehr als 200 Bäume auf der Abholz-Liste standen, war die Landwehr entlang der Konradstra­ße in Dahl. Dort hatte es besonders starken Widerstand von Anwohnern und anderen Baumschütz­ern gegeben. Die mit der Grünpflege in der Stadt beauftragt­e Mags hatte die Aktion vor allem damit begründet, dass andernfall­s die Verkehrssi­cherheit gefährdet sei.

Was wurde gefällt? Folgende Baumarten wurden von Oktober bis März nach Angaben der Mags am häufigsten gefällt: Birken (82), Bergahorne (48), Buchen (47), Fichten (33), Pappeln

(29) und Eichen (16). „Zahlreiche Pflegemaßn­ahmen inklusive Schnitte“seien hinzugekom­men.

Warum wurde gefällt? „80 Prozent aller gefällten Bäume waren abgestorbe­n“, sagt Hanno Müller, Arborist

und Baumexpert­e der Mags. Die übrigen Maßnahmen seien wegen Verwurzelu­ngsschäden, Fäulepilze­n und Sturmschäd­en notwendig gewesen.

Den Vorwurf, sie spekuliere auf einen Gewinn aus dem Verkauf des

Holzes, weist die Mags, eine als Anstalt öffentlich­en Rechts verfasste Tochterges­ellschaft der Stadt, zurück. Grund für die Fäll-Quote sei der Klimawande­l, sagt die Mags. Er strapazier­e die heimischen Bäume mit ungewohnt hohen Temperatur­en,

Stürmen und lang anhaltende­n Trockenper­ioden. Diese Bedingunge­n förderten die Verbreitun­g von komplexen Erkrankung­en und Schadorgan­ismen wie Borkenkäfe­r und Pilzen wie dem Brandkrust­enpilz, der vor allem Altbuchen und Pappeln befällt; die Rußrindenk­rankheit, ein Pilz, der dem Bergahorn zusetzt. Zudem schadeten Pilze wie Lackporlin­g, Birkenporl­ing, Eschenbaum­schwamm, Schwefelpo­rling, Pflaumenfe­uerschwamm, Schillerpo­rling und Hallimasch den Holzkörper von Bäumen durch Fäule.

Gibt es Ersatz? Einen Teil der gefällten Bäume kann die Mags nach eigenen Angaben mit Ausgleichs­pflanzunge­n und Wiederauff­orstungen ersetzen. In 2020 reichten die finanziell­en Mittel, um 150 neue Bäume zu pflanzen. Die Mags hofft auch auf die Unterstütz­ung von Bürgern. „In vielen Städten und Gemeinden ist es für Bürger ein Anliegen, Bäume zu spenden und damit der Gesellscha­ft das zurückzuge­ben, was ihr der Klimawande­l genommen hat. Auch die Mönchengla­dbacher können für einen Baum spenden und einen nachhaltig­en Beitrag für ihre Stadt leisten“, sagt die Mags.

Wie spendet man Bäume? Spender können bestimmen, in welchem Stadtteil ihr Baum gepflanzt werden soll. Die Mags will dann die geeignete Baumart und den passenden Standort aussuchen. Jeder Spendenbau­m soll auf einer digitalen Karte eingetrage­n werden. Zudem erhalten Spender eine Urkunde und der Baum erhält auf Wunsch eine Plakette mit dem Namen des Spenders. Spendenant­räge sind unter www. mags.de zu finden. Fragen zu dem Thema beantworte­n Mitarbeite­r des Servicetel­efons unter der Rufnummer 02161 491010.

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FOTO: JANA BAUCH Ein Hinweisban­ner warnt Spaziergän­ger vor Baumfällun­gen im Wald.

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