Gemüse könnte knapp werden
Der Mangel an Erntehelfern könnte nach Ostern zu Lieferproblemen führen.
DÜSSELDORF (kes) Beim Obst- und Gemüsekauf drohen Engpässe: Den Bauern in der Region fehlen wegen des Einreisestopps die besonders benötigten Helfer aus Rumänien und Bulgarien. Wer aus Polen oder Tschechien einreisen will, muss bei seiner Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne. „Wir haben gerade den Frost überwunden“, klagt der Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW, Bernhard Rüb. „Jetzt müssen Schnitt und Pflege der Kulturen die Ernte im Sommer und Herbst sichern.“Noch dramatischer sieht es der Bauernverband. „Die Obst- und
Gemüsekulturen sind sehr arbeitsintensiv. Wenn die Saisonarbeiter fehlen, kann es zu Versorgungslücken kommen“, heißt es vom Bauernverband. „Viele Saisonarbeiter aus Osteuropa kommen teilweise seit Jahren. Sie sind eingearbeitet und nur schwer zu ersetzen.“Deshalb müsse der Einreisestopp so kurz wie möglich gehalten werden.
Im Rheinland dürfte sich der Mangel an Helfern schon recht bald bemerkbar machen. „Die Supermärkte erhalten derzeit noch ihre Produkte aus Spanien, Belgien und der Bretagne“, erklärt Peter Muß, Vizechef des
Verbands rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Im April und Mai kämen dann die regionalen Produkte hinzu. Wenn da die Ernten der Gemüsekulturen wie Möhren, Sellerie, Porrée oder der Erdbeeren nicht im bisherigen Umfang möglich seien, würde es zu ernsten Lieferengpässen führen. Vor allem Tomaten, Gurken, Salat, aber auch Kohl und Champignons dürften dann fehlen.
Die freiwilligen Erntehelfer können den Ausfall der Arbeitskräfte aus Osteuropa nur teilweise ersetzen. Die müssten erst angelernt werden, klagen Bauern.