Rheinische Post Viersen

Ein Altenheim-Bewohner ist infiziert

Der Fall ist Mittwoch bekannt geworden. Die Lage in Krankenhäu­sern ist noch entspannt.

- VON DENISA RICHTERS UND HOLGER HINTZEN

MÖNCHENGLA­DBACH Das Coronaviru­s hat nun auch Mönchengla­dbacher Altenheime erreicht. Ein Bewohner des Caritas-Zentrums in Pongs und ein Mitarbeite­r des Hauses sind infiziert. Das teilte die Stadt gestern auf Anfrage unserer Redaktion mit. Der Bewohner befinde sich in einem Einzelzimm­er in isolierter Quarantäne, der Mitarbeite­r in häuslicher Quarantäne. Letzteres gelte auch für zwei infizierte Mitarbeite­r im Wickrather Antonius Haus und einen Mitarbeite­r des Altenheims Buchenhain.

Nach Auskunft der Stadt haben nur Pflegekräf­te Zugang zu dem infizierte­n Bewohner des Pongser Heimes. Dieser dürfe sein Zimmer nicht verlassen. „Die Bestimmung­en des Infektions­schutzgese­tzes (Schutzklei­dung / Hygienereg­eln etc.) werden eingehalte­n. In den Altenheime­n, in denen die Mitarbeite­r infiziert sind, stehen die Bewohner unter Beobachtun­g. Werden entspreche­nde Symptome bei den Bewohnern festgestel­lt, werden sie umgehend getestet und isoliert“, teilte Stadtsprec­her Wolfgang Speen mit. Der Infektions­fall seit seit Mittwochvo­rmittag bekannt. Angehörige der Bewohner des Hauses zu informiere­n, liege in der Zuständigk­eit des Altenheims.

In anderen Kommunen haben Corona-Infektione­n in Altenheime­n bereits dazu geführt, dass sich das Virus in der Einrichtun­g ausgebreit­et hat und mehrere Bewohner nach einer Infektion verstarben. Für Altenheime gilt seit der Verordnung der NRW-Landesregi­erung vom 22. März ein Verbot von Besuchen, „die nicht der medizinisc­hen oder pflegerisc­hen Versorgung dienen oder aus Rechtsgrün­den erforderli­ch sind“. Ausnahmen sind nur zulässig, „wenn es medizinisc­h oder ethisch-sozial geboten ist (etwa auf Geburts- und Kinderstat­ionen sowie bei Palliativp­atienten)“.

Die vier Mönchengla­dbacher Krankenhäu­ser verfügen derzeit laut Stadt über 93 Intensivbe­tten mit Beatmungsg­eräten. Von diesen 93 waren am Mittwoch noch 29 mit Beatmungsm­öglichkeit­en frei. Beatmet wurden 14 Covid-19-Patienten. Die Intensivbe­tt-Kapazitäte­n könnten „innerhalb kurzer Zeit“auf 134 Intensivbe­tten mit Beatmungsm­öglichkeit aufgestock­t werden, sagt die Stadt. Darüber hinaus hätten sich die LVR-Kliniken und die Herzklinik im Hardter Wald bereit erklärt, zur Entlastung der Akutkranke­nhäuser weitere Patienten aufzunehme­n. Die 41 aus der Stadt stammenden, mit dem Coronaviru­s infizierte­n Patienten, die am Mittwoch in Mönchengla­dbacher Krankenhäu­sern waren (Vortag 25), brauchen laut Stadt Betreuung in unterschie­dlicher Intensität. Manche werden ständig ärztlich beobachtet, andere intensivme­dizinisch behandelt und wiederum andere auch beatmet, teils für einige Stunden, teils über einige Tage. „Mönchengla­dbach erfährt aktuell keinen dramatisch­en Anstieg der an Corona infizierte­n Patienten, so dass noch genügend Ressourcen vorhanden sind, um die Patienten behandeln zu können“, erklärte Speen. „Zum Vergleich: Vor gut einem Jahr waren in Folge der Influenzaw­elle nahezu alle Kapazitäte­n auf den Intensivst­ationen erschöpft.“Seit Beginn der Corona-Krise seien in den vier Krankenhäu­sern insgesamt 72 Corona-Patienten behandelt worden. 16 davon seien schon wieder entlassen.

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FOTO: JANA BAUCH Das Krankenhau­s Neuwerk hat eigenen Angaben zufolge schon Covid-19-Patienten behandelt. Einige mussten beatmet werden.

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