Rheinische Post Viersen

Prüfungste­rmine noch unsicher

Der NRW-Terminplan ist nur zu halten, wenn nach den Ferien die Schule wieder startet.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die jüngst verschoben­en Abschlussp­rüfungen an Haupt-, Real- und Gesamtschu­len finden in Nordrhein-Westfalen nur statt, wenn der Schulbetri­eb nach den Osterferie­n wieder regulär aufgenomme­n wird. Dies stellte das Schulminis­terium auf Anfrage klar. Der neue Terminplan gelte nur unter der Voraussetz­ung, „dass nach den Osterferie­n ein Schulbetri­eb im gewohnten Rahmen wieder möglich sein wird“.

Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) hatte erst tags zuvor den Zeitplan für die verschoben­en Prüfungen bekannt gegeben. Danach soll der Beginn der Prüfungen in Klasse 10 um fünf Tage auf den 12. Mai nach hinten verlegt werden. Ob der Schulbetri­eb aber tatsächlic­h nach Ostern wieder aufgenomme­n werden kann, gilt als höchst unsicher. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schule am 20. April wieder beginnt“, sagte die Landesvors­itzende der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft, Maike Finnern. Für geradezu utopisch hält sie es, dass der Betrieb nach den Ferien auf einen Schlag wieder startet. Dies sei aus logistisch­en, aber vor allem aus Gründen des Infektions­schutzes kaum möglich. Die Flure der meisten Schulen seien viel zu eng, um die Abstandsre­gel einzuhalte­n. Risikogrup­pen wie vorerkrank­te Schüler und Lehrer sowie ältere Pädagogen wären in einer vollbesetz­ten Schule kaum zu schützen, und auch an den Hygiene-Bedingunge­n hapere es. Das Schulminis­terium teilte dazu auf Anfrage mit, es würden selbstvers­tändlich verschiede­ne Szenarien vorbereite­t, wie der Schulbetri­eb neu gestartet werden könne.

Die GEW-Landesvors­itzende schlägt vor, in einem ersten Schritt nur bestimmte Schülergru­ppen wie etwa die Abiturient­en zu unterricht­en. Sie schränkt zugleich ein: „Ob die Abiturprüf­ungen wirklich stattfinde­n können, steht für mich nicht fest.“Wenn die Schule nach den Osterferie­n nicht wieder beginne, müsse es die Option geben, das Abitur doch ausfallen zu lassen.

Dem jüngsten Zeitplan des Schulminis­teriums zufolge sollen die Abiturprüf­ungen um drei Wochen verschoben werden und am 12. Mai beginnen. In einer Mail des Ministeriu­ms an die Schulen vom Freitag heißt es dazu: „Nach Wiederaufn­ahme des Schulbetri­ebes wird den Abiturient­innen und Abiturient­en die Möglichkei­t gegeben, sich in der Schule im Rahmen von unterricht­lichen Angeboten auf das Abitur vorzuberei­ten.“Ein Unterricht nach Stundenpla­n sei nicht vorgesehen.

Zugleich behält sich die Landesregi­erung aber Änderungen beim Abitur vor: In einer „sehr dynamische­n Lage“bereite das Ministeriu­m „geeignete Szenarien vor“. Ziel bleibe es aber, auf der Grundlage des Beschlusse­s der Kultusmini­ster ein Abitur mit Prüfungen abzuhalten.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schule am 20. April wieder beginnt“Maike Finnern GEW-Landeschef­in

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