Rheinische Post Viersen

Influencer als Sinn-Stifter in der Krise

Bei der Vermittlun­g gesellscha­ftsrelevan­ter Themen spielen die digitalen Kanäle heutzutage eine wichtige Rolle. Ein neuer Studiengan­g eröffnet fleißigen Bloggern zusätzlich­e Qualifikat­ionen und Jobs in der Unternehme­nskommunik­ation.

- VON BRIGITTE BONDER

In Zeiten von kritischen Veränderun­gen in der Gesellscha­ft stehen Influencer besonders im Fokus. Ob Greta, Rezo oder Fridays for Future – viele von ihnen haben vor langer Zeit bereits den Mut bewiesen und etwas ausgesproc­hen, was andere schon lange dachten, aber nicht zu sagen wagten. „Damit wir Positives bewegen können, brauchen wir eine ehrliche Kommunikat­ion, bei der der Mensch im Mittelpunk­t steht und sich gleichzeit­ig seiner Verantwort­ung bewusst ist“, erklärt Catharina Enderlein, Leiterin der Düsseldorf­er Brand Identity & Purpose Agentur meet MOMENTUM. Sie analysiert im Auftrag von Firmen und Institutio­nen, welche individuel­len Sinn-Themen es im jeweiligen Unternehme­n gibt und wie diese sich in den gesellscha­ftlichen Rahmen einfügen. Auf dieser Basis werden wichtige Inhalte definiert, die in den Fokus gerückt sowie aktiv und echt umgesetzt werden können.

„Jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig das Miteinande­r ist“, betont Enderlein. „Es wird darum gehen, Kräfte schnell und effizient zu bündeln, um komplexe Probleme neu zu erschließe­n. Gut ausgebilde­te Influencer spielen durch ihre hohe Digital-Kompetenz neben Ethikern und anderen Experten dabei eine entscheide­nde Rolle.“

Gesellscha­ftsrelevan­te Themen sind derzeit Menschlich­keit, Nachhaltig­keit und Umweltschu­tz. Eine wichtige Möglichkei­t, nachhaltig­e Werte erlebbar zu machen, sind neben flexiblen Arbeitsmod­ellen oder Plastikred­uktion auch Firmengebä­ude, die ökologisch geplant sind oder ressourcen­schonende Materialie­n (tmn) Viele Eltern haben in der Corona-Krise jetzt mit Einkommens­einbußen zu kämpfen. Betroffene können in solchen Fällen einen Notfall-Kinderzusc­hlag erhalten. Auf www.kinderzusc­hlag.de finden Eltern alle Informatio­nen und werden Schritt für Schritt durch die Beantragun­g geführt. Der Kinderzusc­hlag ist eine zusätzlich­e finanziell­e Unterstütz­ung für Eltern, die ihren eigenen Unterhalt bestreiten können, deren Einkommen aber nicht reicht, um den Unterhalt der Kinder zu sichern. Ab 1. April wird mit Blick auf Corona bei der Prüfung nur noch das Einkommen des letzten Monats herangezog­en statt die letzten sechs Monate.

(tmn) Jede Frau handhabt es anders, wem sie als erstes von ihrer Schwangers­chaft erzählt. Wann sie es ihrem Arbeitgebe­r mitteilen muss, dazu gibt es keine eindeutige Regel. In Paragraph 15 des Mutterschu­tzgesetzes heißt es zwar, dass eine schwangere Frau ihrem Arbeitgebe­r ihre Schwangers­chaft und den voraussich­tlichen Tag der Entbindung mitteilen soll, sobald sie weiß, dass sie schwanger ist. Juristen bezeichnen dies aber als „Soll-Regel“– eine Pflicht lasse sich daraus nicht ableiten. Eigentlich

wie Holz oder grüne Flächen miteinbezi­ehen. „Die Basis für die erfolgreic­he Kommunikat­ion ist, dass die Unternehme­n an Glaubwürdi­gkeit gewinnen, weil Haltung und Verhalten echt und authentisc­h sind“, sagt Enderlein. „Nur so kann der kritische Endkunde überzeugt werden.“

Viele Firmen setzen bei der Umsetzung auf Influencer. „Diese werden jedoch bisher oftmals erst spät in die Kampagne involviert oder produktbez­ogen eingebunde­n. Dabei könnten sie bereits im Vorfeld unterstütz­en als Consultant, Social-Media-Berater, Content-Creater oder Botschafte­r und Sinn-Stifter für Themen mit Mehrwert“, meint Enderlein.

gibt es auch keinen Grund, es nicht mitzuteile­n. Denn sobald eine Frau schwanger ist, besteht nach Paragraph 17 des Mutterschu­tzgesetzes ein Kündigungs­schutz. Eine Mitteilung­spflicht kann sich nur aus den Nebenpflic­hten des Arbeitsver­trags ergeben, zum Beispiel wenn eine zeitintens­ive Einarbeitu­ng einer Ersatzkraf­t erfolgen muss. Ebenso müssen Frauen ihrem Arbeitgebe­r frühzeitig von einer Schwangers­chaft berichten, wenn sie in Branchen tätig sind, in denen es für Schwangere ein Beschäftig­ungsverbot gibt.

(bü) Ist eine hauptberuf­lich als Rechtsanwa­lt im IT-Bereich tätige Person auch als externer Datenschut­zbeauftrag­ter für verschiede­ne Unternehme­n tätig, so muss sie für diese externe Arbeit Gewerbeste­uer bezahlen und – sofern die Einnahmen bestimmte Grenzen überschrei­ten – darüber auch Buch führen. Sie ist in einem eigenständ­igen, von der Anwaltstät­igkeit abzugrenze­nden Beruf tätig. Der Rechtsanwa­lt kann nicht argumentie­ren, er sei freiberufl­ich unterwegs und führe kein Gewerbe. Das Finanzamt und der Bundesfina­nzhof stufte ihn somit zu Recht als Unternehme­r ein. (BFH, VIII R 27/17)

Vor diesem Hintergrun­d entstand die Idee zum Studiengan­g Influencer-Consultant. „Dieser soll sogenannte Sinnfluenc­ern ausbilden“, bringt es Initiatori­n Catharina Enderlein auf den Punkt. Das einjährige Studium findet in Kooperatio­n mit der Düsseldorf­er Akademie für Marketing und Kommunikat­ion statt und soll im Sommer erstmals angeboten werden. Zugelassen sind Influencer, die im persönlich­en Bewerbungs­gespräch ausgewählt werden. Geplant sind Seminare zu Themen wie „Content-Creation um Klima, Umwelt und Wetter“, „Sinnfluenc­ing in der Unternehme­nskrise“oder Kurse dazu, wie gesellscha­ftsrelevan­te Themen sinnvoll in die Unternehme­nskommunik­ation eingebrach­t werden können. Dazu gibt es einen Dozentenpo­ol mit ersten Sinnfluenc­ern, Ethikexper­ten und Ansprechpa­rtnern aus der Wirtschaft. Klassische Themen wie Storytelli­ng oder Public Relation werden vermittelt, ein achtwöchig­es Trainee-Programm sorgt für den nötigen Praxisbezu­g, dazu ist ein Mentorenpr­ogramm geplant. Absolvente­n erhalten den Titel Influencer-Consulting-Expert.

Catharina Enderlein widmet sich bereits seit vielen Jahren dem Vorhaben, mehr „Sinn und Wert“in den Fokus der Gesellscha­ft zu rücken und vor diesem Hintergrun­d unter anderem Unternehme­n mit Sinnfluenc­ern zu verknüpfen. Vor kurzem rief sie mit „Sinn-Flut“eine unabhängig­e Symposiums­reihe ins Leben, die gesellscha­ftliche Themen unterschie­dlichster Branchen behandelt. Bei der ersten Podiumsdis­kussion wurde mit führenden Wirtschaft­s- und Wissenscha­ftsexperte­n, Influencer­n und Kommunikat­oren analysiert, wie Influencer ihre Stimme für gesellscha­ftsrelevan­te Themen nutzen können und was das für die Kommunikat­ion und Handlungsw­eisen von Unternehme­n bedeutet. „Die Idee entstand aus der täglichen Arbeit in der Kommunikat­ionsberatu­ng heraus“, sagt Enderlein. „Hier stehe ich mit verschiede­nen Interessen­sgruppen aus Wirtschaft und Wissenscha­ft in Verbindung und habe den Bedarf für einen Austausch und Dialog zwischen den Welten gesehen.“Insgesamt vier Termine hat sie pro Jahr sind geplant.

RECHT & ARBEIT

„In der Krise zeigt sich, wie wichtig das Miteinande­r ist.“Catharina Enderlein

 ?? FOTO GETTY IMAGES/ISTOCKPHOT­O ?? Influencer finden zunehmend ihren Platz auch in den PR-Abteilunge­n von Unternehme­n.
FOTO GETTY IMAGES/ISTOCKPHOT­O Influencer finden zunehmend ihren Platz auch in den PR-Abteilunge­n von Unternehme­n.
 ?? FOTO: TIFFANY MAASSEN ?? Catharina Enderlein ist Marketinge­xpertin.
FOTO: TIFFANY MAASSEN Catharina Enderlein ist Marketinge­xpertin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany