Rheinische Post Viersen

NRW-Minister: „Man müsste eine Luftbrücke bauen“

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DÜSSELDORF (maxi) Die Landesregi­erung hat sich die Produktion von täglich 320.000 Atemschutz­masken gesichert. Das erklärte NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Dafür sei eine Firma aus Bielefeld beauftragt worden. Für den Auftrag gibt NRW rund 17 Millionen Euro aus. Die Masken sind vorrangig für Pflegeeinr­ichtungen und Einrichtun­gen für behinderte Menschen gedacht.

Zudem gebe es Anstrengun­gen, Schutzklei­dung stärker im eigenen Land zu produziere­n. Mit Blick auf die Weltmärkte sprach Laumann von „Wildwest-Methoden“. Das Land bekam am eigenen Leibe zu spüren, mit welchen zum Teil kriminelle­n Methoden in diesem Bereich mittlerwei­le operiert wird. Am Dienstagab­end war bekannt geworden, dass zwei Vertriebsf­irmen, die auch für NRW Atemschutz­masken ankaufen sollten, Opfer eines Betrugs geworden sind. Die Masken im Wert von 15 Millionen Euro hatte es nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Traunstein nie gegeben. Laumann zufolge wird dem Land durch den Vorfall aber kein finanziell­er Schaden entstehen. Der Vertriebsp­artner habe bereits erklärt, geleistete Vorzahlung­en zur Not aus eigener Tasche zu begleichen.

Die Strategie der Landesregi­erung umfasst auch weiterhin den Ankauf von Ausrüstung im Ausland. Laumann erklärte, man werde sich mithilfe großer Firmen, die mit den örtlichen Begebenhei­ten vertraut seien, darum im Ausland bemühen. „Man müsste fast eine Luftbrücke bauen“, sagte der Gesundheit­sminister. „Das Gute ist: Flieger gibt es derzeit genug.“Das Problem bei der Beschaffun­g sei im Übrigen nicht das Geld, sondern die praktische Umsetzung.

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