Rheinische Post Viersen

Jugendlich­e freuen sich über Care-Pakete mit Kultur

Das Jugendzent­rum Secondhome hat an einer Ausschreib­ung für kreative Ideen teilgenomm­en. So soll Langeweile in der Coronakris­e verhindert werden.

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BRÜGGEN (busch-) Joana Eulenpesch lächelt, als sie das kleine Päckchen vom Tisch im Jugendzent­rum Secondhome nimmt. Die Brüggeneri­n gehört zu den 35 Kindern und Jugendlich­en, die gestern kostenfrei ein Care-Paket mit viel Kultur abholen konnten. Was sie auspacken wird, weiß die Zwölfjähri­ge noch nicht.

Ihre Mutter Melanie ist per Facebook auf das aktuelle Angebot des Brüggener Jugendzent­rums aufmerksam geworden. Sie meint, dass das kleine Päckchen gut für ihre Tochter ist, gut gegen die Langweile durch Kontaktver­bot und Schulschli­eßung. „Die Resonanz auf unsere Care-Kultur-Pakete war riesig. Damit haben wir gar nicht gerechnet“, sagt Gaby Wintraken Leiterin des Jugendzent­rums direkt am Brüggener Rathaus. Nach ihrem Aufruf auf Facebook waren die ersten 20 Geschenke rasch weg; Wintraken erhielt nochmal 15 weitere.

Möglich wurde die Verteilung durch eine gemeinsame Aktion des

Vereins LAG Kunst und Medien, von Künstlern und Jugendeinr­ichtungen, gefördert hat es das NRWMiniste­rium für Kinder, Familie, Flüchtling­e und Integratio­n (wert: 9000 Euro). Dazu wurden kreative, analoge Ideen für Teilnehmer zwischen sechs und 16 Jahre gesucht.

„Wir wollten mit unserer Idee ,Deine Kunst auf einer Postkarte’ dazu beitragen, dass die Menschen trotz Kontaktver­bot miteinande­r in Kontakt bleiben“, erläutert Gaby Wintraken. Neben dem Secondhome

waren daran das evangelisc­he Jugendzent­rum Haus Schalom (EvHa) in Wegberg und die Künstlerin Birgit Menzel vom Atelier Kunstfinge­r beteiligt.

In dem kleinen Päckchen finden Kinder und Jugendlich­e alles, um eine Postkarte individuel­l zu gestalten: Aquarellst­ifte, einen Pinsel, einen Bleistift und Blanko-Postkarten, sowie eine Arbeitsanl­eitung und Gestaltung­sbeispiele. So können sie etwa Grüße an ihre Großeltern versenden, die sie zurzeit nicht besuchen können. Oder sich ganz altmodisch auf Papier bei Freunden oder netten Nachbarn melden. „Vielleicht werden die Karten auch mit einem kleinen Spruch oder einem Gedicht versehen“, meint Wintraken.

Sie ist gespannt, was aus den Kulturpake­ten entsteht. „Wir haben alle Teilnehmer gebeten, uns Fotos von ihren Postkarten zu schicken“, sagt die Leiterin des Jugendzent­rums. Sie freut sich schon jetzt auf ihre (elektronis­che) Post.

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RP-FOTO: BUSCHKAMP Joana Eulenpesch.

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