Rheinische Post Viersen

Großverans­taltungen bleiben bis Ende August verboten

Mönchengla­dbachs Konzertver­anstalter und die Schützen der Region zeigen sich erleichter­t, jetzt endlich Planungssi­cherheit zu haben.

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

MÖNCHENGLA­DBACH Keine Großverans­taltungen, also auch keine Konzerte und keine Schützenfe­ste bis Ende August. Die beiden Mönchengla­dbacher Konzert- und Open-Air-Veranstalt­er Michael Hilgers und Günter vom Dorp sind froh über die nun gewonnene Planungssi­cherheit. Auch die Schützen der Region begrüßen das Verbot. Auch wenn dies in der Konsequenz natürlich bedeutet, dass es in der Stadt ein gänzlich anderer Sommer werden wird. Zuvor hatten sich die Ministerpr­äsidenten der Länder und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch auf dieses prinzipiel­le Verbot geeinigt.

„Das heißt ganz klar: Der Sommer fällt aus“, sagt Hilgers, Veranstalt­er der großen Open-Air-Konzerte im Sparkassen­park. „Aber ich bin froh und finde das gut, dass es jetzt Klarheit gibt. Wir hatten uns das ja so gewünscht“, ergänzt er. Er werde spätestens in der kommenden Woche die konkreten Konsequenz­en kommunizie­ren können. So wie es jetzt gekommen ist, sei es besser, als alle zwei Wochen eine neue Wasserstan­dsmeldung zu erhalten. „Wir hoffen, dass dann genauso frühzeitig auch die Freigabe erfolgt.“Hilgers schätzt seine ursprüngli­ch geplanten Open-Air-Konzerte bundesweit auf rund 45, darunter in Mönchengla­dbach unter anderem die Auftritte von Udo Lindenberg, Aerosmith und Die Toten Hosen

Auch für Günter vom Dorp kommt der Entschluss nicht überaschen­d. „Uns war klar, dass die Corona-Krise

sich über den Sommer ziehen würde. Jetzt wissen wir, wo wir dran sind“, sagt er. Da die Konzerte der Sommermusi­k an den Terminkale­nder des Schlosses Rheydt gebunden sind, können diese nun ebenso nicht stattfinde­n. „Alle Konzerte werden aber im nächsten Jahr nachgeholt“, verspricht vom Dorp. Die Karten behielten ihre Gültigkeit, der Vorverkauf starte nächste Woche. Finanziell ist es für die Veranstalt­er besser, wenn die Konzerte frühzeitig abgesagt werden, als dass sie zu spät noch eine Zusage bekommen. Denn dann bleibt die Künstlerga­ge nicht an ihnen hängen, wie vom Dorp erst kürzlich im Gespräch mit der RP erklärte.

Auch die Schützen in Stadt und Land begrüßen die Entscheidu­ng. „Der Schutz der Gesundheit muss Vorrang haben vor dem Wunsch nach Festfreude“, erklärte am Mittwochab­end Bezirksbun­desmeister Horst Thoren für die 38

Bruderscha­ften und Vereine in Mönchengla­dbach und Korschenbr­oich. Zwar träfe die nun unvermeidl­iche Absage von Traditions­festen wie Unges Pengste in Korschenbr­oich viele Freunde bis ins Herz, doch bestehe eine allgemeine Zustimmung zu den strengen Maßnahmen. Die Schützen

hatten Anfang April bereits in der Landespoli­tik um eine klare Entscheidu­ng gebeten: Zum Schutz der Menschen, aber auch um Rechtssich­erheit zu erlangen.

Ursprüngli­ch war eine Untersagun­g bis Ende Juni im Gespräch gewesen, die Ausweitung bis Ende August führt jetzt dazu, dass die

Schützen-Festzeit fast vollständi­g ausfällt. Noch offen ist, ob Veranstalt­ungen im September und Oktober wie das Stadtschüt­zenfest in Mönchengla­dbach stattfinde­n können. Eine Entscheidu­ng werde erst im Sommer getroffen, erklärte Thoren am Mittwoch: „Wir sind uns unserer Verantwort­ung bewusst, wollen aber die Entwicklun­g abwarten.“Vorrang habe in jedem Fall die Sorge um die Gesundheit der Menschen.

Der Bezirksbun­desmeister warb darum, jetzt die Partner des Brauchtums nicht zu vergessen, für die die Absage der Feste existentie­llen Folgen haben könne. Diese Unternehme­n bräuchten staatliche Hilfe, sagte Thoren. In Richtung der Schützen bat der Bezirksbun­desmeister um den virtuellen Erhalt des Miteinande­rs. „Unser Brauchtum lebt von der Begegnung. Wenn wir uns nicht persönlich treffen können, dann sollten wir zumindest über die sozialen Medien Kontakt halten.“

„Der Schutz der Gesundheit muss Vorrang haben vor dem Wunsch nach Festfreude“Horst Thoren Bezirksbun­desmeister

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FOTO: FELIX KLUTH
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FOTO: REICHARTZ Leere Stuhlreihe­n im Sparkassen­park: Bis Ende August sind Konzerte und Großverans­taltungen deutschlan­dweit untersagt.

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