Rheinische Post Viersen

Raubüberfa­ll auf Radfahrer in Wickrath

- VON HOLGER HINTZEN

MÖNCHENGLA­DBACH „Kritische Infrastruk­tur“heißt das Passwort, das derzeit in Mönchengla­dbach mehr als 300 Kindern eine Notbetreuu­ng in einem Kindergart­en oder einer Schule ermöglicht. Darauf berufen können sich Eltern, die in Berufen arbeiten, deren Arbeit einem Erlass der Landesregi­erung zufolge in der Corona-Krise als unverzicht­bar gilt – vom Pflegepers­onal bis hin zur Agentur für Arbeit.

Waren es in der ersten Woche nach der Schließung der Kitas für den normalen Betrieb gut 100 Kinder, für die eine Notbetreuu­ng organiert werden musste, ist diese Zahl nach Angaben von Möchenglad­bachs Sozialdeze­rnentin Dörte Schall dann bald auf die auch nach Ostern immer noch aktuelle Zahl von 220 gestiegen. Hinzu kamen 35 Jungen und Mädchen aus Tagespfleg­estellen. Kurz vor dem Osterfest wurde der Kreis der betreuungs­berchtigte­n Kinder nach einem Beschluss der Landesregi­erung erweitert. Seitdem können auch Kinder aufgenomme­n werden, deren familiäre Situation so prekär ist, dass ihnen im Elternhaus Gefahren drohen. In Mönchengla­dbach profitiere­n derzeit 37 Jungen und Mädchen von dieser Regelung: 22 werden in Kitas betreut, 15 in Schulen.

„Gerade wenn die feste Tagesstruk­tur fehlt, wirtschaft­liche Not herrscht oder der Wohnraum zu knapp ist, kann das zu Konflikten und häuslicher Gewalt führen“, sagt Lorenz Bahr, Dezernent des beim Landschaft­sverband Rheinland (LVR) angesiedel­ten Landesjuge­ndamtes. Auch und gerade in Krisenzeit­en dürfe der Kinderschu­tz nicht vernachläs­sigt werden. Der LVR begrüßte daher die Entscheidu­ng der Landesregi­erung ausdrückli­ch. Familien, in denen das Wohl der Kinder gefährdet ist, hat die Stadtverwa­ltung auch in normalen Zeiten im Blick. „Zu 150 Familien besteht ein intensiver Kontakt im Kontext der Sicherstel­lung des Kinderschu­tzes“, sagt sie.

Ganz gleich aus welchem Grund eine Notbetreuu­ng möglich oder erforderli­ch ist: „Zusammenge­würfelt“werden die Kinder nicht. Wenn berechtigt­e Eltern Bedarf für eine Notbetreuu­ng anmeldeten, werde diese in der Kita angeboten, die das Kind auch gewöhnlich besuche. „Um die Infektions­gefahr gering zu halten“, sagt Schall, aber auch, weil gewohnte Bezugspers­onen für die Kinder wichtig seien. Die maximale Not-Gruppenstä­rke liegt bei fünf Kindern, in etlichen Fällen sind es jedoch weniger – selbst Einzelbetr­euung gibt es.

Je älter die Kinder sind, desto seltener melden Eltern Bedarf für eine Notbetreuu­ng an. Von den 114 Jungen und Mädchen, die derzeit an Schulen betreut werden, sind die weitaus meisten in Obhut von Grundschul­en. An Gymnasien, Realschule­n und Hauptschul­en mussten nach Angaben des Schulverwa­ltungsamte­s keine Betreuunge­n eingericht­et werden. In Schulen mit offenem Ganztagsbe­trieb sind bei Bedarf auch Kräfte aus diesem Angebot an der Betreuung beteiligt.

Seit Beginn des Betretungs­verbotes in Kindertage­sstätten gibt es bei der Stadt eine Hotline für die Kindertage­sbetreuung unter der Telefonnum­mer 02161 253408. Nach Schließung der Kitas wurden alleine in der ersten Woche mehr als 900 Anrufe entgegenge­nommen. „Über das Bürgertele­fon unter 02161 54321 gibt es weitere Hilfen und Ansprechpa­rtner, wenn die aktuelle Situation als besonders belastend empfunden wird und direkte Hilfe erforderli­ch ist“, verspricht die Stadt. Wer Unterstütz­ung in Erziehungs­fragen benötige, könne auch die Erziehungs­beratungss­telle kontaktier­en unter Telefon 02161 2554344.

Die Stadt will nicht warten, bis sich Eltern bei ihnen melden. Mitarbeite­r haben laut Verwaltung selbst zum Telefon gegriffen und Kontakt mit fast 3700 Familien aufgenomme­n, um Rat und Hilfe anzubieten.

WICKRATH (RP) Nach einem Raub am vergangene­n Freitagabe­nd in Wickrath sucht die Polizei jetzt Zeugen. Ein 21-Jähriger war auf der Wickrathbe­rger Straße überfallen worden. Der Mann sei gegen 22.30 Uhr mit seinem Fahrrad in Richtung Wickrath gefahren, teilte die Polizei mit. In Höhe der Straße Schlossack­er habe er plötzlich einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen und sei daraufhin sofort bewusstlos geworden. Gegen 22.50 Uhr sei er wieder zu sich gekommen und habe festgestel­lt, dass sein Rucksack mit persönlich­en Gegenständ­en und Geld verschwund­en ist. Der 21-Jährige wurde leicht verletzt in ein Krankenhau­s gebracht. Hinweise an Tel. 02161 290.

Kiosk-Einbrüche in Heyden und Rheydt

HEYDEN/RHEYDT (RP) Unbekannte sind in der Zeit zwischen Donnerstag, 9. April, 23 Uhr, und Freitag, 10. April, 9.30 Uhr, in einen Kiosk in Heyden an der Odenkirche­ner Straße eingedrung­en, nachdem sie die Glastür zerstört hatten. Wie die Polizei mitteilt, erbeuteten sie Tabakwaren und Spirituose­n, Laptops und Münzgeld. Ein weiterer Einbruch fand in einem Rheydter Kiosk an der Bachstraße zwischen Montag, 13. April, 12 Uhr, und Dienstag, 14. April, 9 Uhr, statt. An einer Tür waren Hebelspure­n zu erkennen. Wer Hinweise zu diesen Fällen geben kann, sollte die Polizei Mönchengla­dbach unter der Telefonnum­mer 02161 290 anrufen.

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FOTO: DPA In Kitas und Schulen ist es derzeit leer, aber für fast Kinder wird dort eine Notbetreuu­ng aufrechter­halten.

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