Rheinische Post Viersen

Tafel geht bei der Ausgabe neue Wege

Mit sichtliche­r Erleichter­ung begrüßten die Kunden der Schwalmtal­er Tafel die Wiederaufn­ahme der Einrichtun­g. Harmonisch und ruhig lief die der Corona-Pandemie angepasste Ausgabe ab.

- VON BIANCA TREFFER FOTO: JÖRG KNAPPE

SCHWALMTAL „Alles klappte wunderbar. Es gab keinerlei Probleme. Die Kunden holten zu ihren Zeiten die Tüten ab und waren wieder weg. Es ging ruckzuck.“Dieses positive Fazit zieht Bernd Zenner, Vorsitzend­er der Schwalmtal­er Tafel, nach der Wiederaufn­ahme der Tafelarbei­t.

Nachdem die ehrenamtli­chen Helfer der Schwalmtal­er Tafel am 12. März zum letzten Mal eine Ausgabe in der normalen Manier durchgefüh­rt hatten, ruhte der Betrieb aufgrund der Corona-Pandemie. Zum einem gab es durch Hamsterkäu­fe in vielen Läden Probleme bei der Beschaffun­g der Lebensmitt­el, zum anderen griff das Kontaktver­bot.

Viele Menschen in der doch eher kleinen Ausgabeste­lle sind nicht erlaubt. Die Mitarbeite­r überlegten und fanden eine Lösung, die nun erstmalig umgesetzt wurde. „Wir alle waren sehr gespannt, wie es laufen würde und ob sich alle an die Spielregel­n halten würden“, sagt Zenner. Doch die Sorgen waren unbegründe­t. Die Kunden nahmen die neue Ausgabefor­m problemlos an.

Normalerwe­ise öffnet die Tafel jeden Donnerstag ihre Räumlichke­iten in der ehemaligen Hausmeiste­rwohnung neben der Europaschu­le Waldniel an der Schulstraß­e 52 von 14 bis 16.30 Uhr, damit die Kunden sich Lebensmitt­el aussuchen und mitnehmen können. Nun ist es seit der Wiedereröf­fnung so geregelt, dass die Kunden einzeln zu bestimmten Zeiten kommen und fertig gepackte Tüten mitnehmen, die vor den Tafelräume­n stehen und dort abgeholt werden.

Die Tafel hat ein Telefon eingericht­et, unter dessen Nummer sich die Kunden vorab melden können. „Zu unserer ersten geänderten Ausgabe meldeten sich 35 Haushalte an. Sie gaben durch, für wie viel Personen sie Lebensmitt­el benötigen und eventuelle Besonderhe­iten, die einzelne Lebensmitt­el betreffen, wie zum Beispiel Allergien oder kein Schweinefl­eisch aufgrund der Glaubenszu­gehörigkei­t. Sie erhielten dann von uns einen Zeitpunkt,

in der sie ihre gepackten Tüten abholen konnten“, erklärt Willi Wolters, der zweite Vorsitzend­e, das Prozedere.

Insgesamt betreut die Tafel knapp 70 Haushalte, in denen rund 220 Menschen leben. Die Wiedereröf­fnung müsse sich erst rumspreche­n, denn nicht jeder habe die Nachricht sofort mitbekomme­n, bemerkt Wolters. Die weiteren Ausgaben an den

Donnerstag­en werden so aussehen, dass die Kunden, die schon eine Zeit für die Abholung erhalten haben, immer zu dieser Zeit kommen müssen, um fertig gepackte Lebensmitt­eltüten zu erhalten.

Wer noch nicht vor Ort war, muss vorab anrufen und erhält eine dementspre­chende Zeitvorgab­e. Innerhalb von 15 Minuten sind es jeweils acht Kunden, die ihre Lebensmitt­el

hintereina­nder abholen. Die normalen 1,50 Euro pro Abgabe entfallen derzeit. Den Kunden bleibt es überlassen, ob sie freiwillig etwas in eine aufgestell­te Box geben möchten. Die neue Art der Abgabe soll so lange laufen, wie die Corona-Auflagen gelten. Froh war das Team über die Tatsache, dass wieder ausreichen­d Lebensmitt­el eingesamme­lt werden konnten. „Am Dienstag war es noch etwas mau, aber am Donnerstag sah es wieder gut aus“, sagt Wolters.

Die Helfer konnten für jeden Kunden drei Tüten packen. Eine mit Obst und Gemüse, eine mit Süßigkeite­n und eine mit Wurst, Molkereipr­odukten sowie Grundnahru­ngsmitteln. Zwei Stunden lang packten sechs Helfer die Tüten, die danach zur Ausgabe kamen. Vier Helfer waren in der Ausgabe selber tätig, wobei der vorgegeben­e Abstand immer eingehalte­n wurde. Die Kunden waren dankbar, dass sie wieder eine Unterstütz­ung mit Lebensmitt­eln erfahren.

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Die Schwalmtal­er Tafel hat ihre Ausgabeste­lle an der Schulstraß­e in Waldniel wieder geöffnet. Zur ersten geänderten Ausgabe meldeten sich 35 Haushalte an.
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ILLUSTRATI­ON: NIK EBERT

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