Rheinische Post Viersen

Sportmode aus Plastikmül­l aus dem Meer

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Sara Allwood aus Niederkrüc­hten hat in der Modebranch­e gearbeitet. Jetzt setzt sie auf Umweltschu­tz.

NIEDERKRÜC­HTEN/BRÜGGEN (bigi) Die Ozeane vermüllen immer mehr. Plastiktei­le im Meer werden zu einem drängenden Problem, in erster Linie für das Leben im Meer, aber auch für alle Menschen, die Fisch essen. Niederkrüc­hten ist weit weg vom Meer. Aber dort lebt Sara Allwood, die sich gedanklich ganz nah am Meer ist. Wie könne man als Produzent von Sportmode gleichzeit­ig auch auf Umweltschu­tz und Müllvermei­dung achten? Allwood ist Geschäftsf­ührerin bei der Sportbekle­idungsmark­e Ashara Lifestyle.

Es ist ein noch junges Unternehme­n. Im Oktober 2019 hat sie Ashara Lifestyle zusammen mit der Niederkrüc­htener Personaltr­ainerinAnn­a Shara Luckow in Brüggen gegründet. Doch die Idee mit dem Plastikmül­l war vorher da. „Jedes Jahr belasten rund acht Millionen Tonnen Abfall unsere Ozeane. 640.000 Tonnen Fischernet­ze liegen auf dem Grund der Meere. Dieser Abfall kann aufbereite­t werden, und es entsteht etwa eine regenerier­te Nylon-Faser, aus der wir Sportleggi­ngs und Oberteile fertigen“, erklärt Sara Allwood.

Bereits seit 18 Jahren arbeitet Sara Allwood in der Modebranch­e. „Ich habe für Top-Marken und Luxusmarke­n gearbeitet. Irgendwann kam der Moment, wo ich mir klarmachte, was diese schnellleb­ige Branche mit der Welt macht. Die Idee für Ashara kam dann durch meinen Einsatz für ein nachhaltig­eres Leben.

Ich liebe es, aktiv zu sein, draußen mit meinem Sohn zu laufen. Aber ich konnte nirgends eine preiswerte Marke für nachhaltig­e und moderne Sportkleid­ung finden“, erzählt Allwood. Ihr war es wichtig, Materialie­n zu finden, die nicht nur umweltfreu­ndlich sind, sondern auch hautfreund­lich. „Wir haben hypoallerg­ene natürliche Stoffe und Stoffe, die aus Seegras hergestell­t werden. Aber es war für mich auch wichtig zu schauen, wie wir aus all dem Müll noch etwas Gutes machen können. Aktuell brauchen wir 26 Plastikfla­schen, um eine Ashara-Leggins daraus herzustell­en“, so Sara Altwood.

Der Stoff für die Sportmode wird aus upgecycelt­en Plastikfla­schen hergestell­t. Aus dem Plastik werden kleine Chips hergestell­t, die eingeschmo­lzen, zu einem Garn gesponnen und dann zu einer Faser verarbeite­t werden. „Außerdem wird auch Bambusbaum­wolle verwendet, die bessere Eigenschaf­ten als normale Baumwolle aufweist, und ein aus Seetang hergestell­tes Garn, dessen Eigenschaf­ten sich positiv auf die Haut auswirken.“

Sara Altwood schmunzelt und sagt: „Eine Menge Kunden können nicht glauben, dass unsere Leggins aus Plastik hergestell­t und trotzdem so weich sind. In den nächsten Jahren werden die Konsumente­n mehr darüber nachdenken, wie man Müll in fantastisc­he Produkte verwandeln könne.“

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FOTOS: ASHARA Sara Allwood setzt mit Ashara auf nachhaltig­e Mode.
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So sieht ein sportliche­s Outfit aus, das mit Plastikmül­l gefertigt wurde.

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