Rheinische Post Viersen

Soforthilf­e für 5700 Unternehme­n in der Stadt

Die IHK Mittlerer Niederrhei­n präsentier­te die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfra­ge zur Corona-Krise.

- VON THOMAS GRULKE

KREFELD/MÖNCHENGLA­DBACH 5700 Unternehme­n in Mönchengla­dbach ist der Antrag auf Soforthilf­e seit Beginn der Corona-Krise bewilligt worden. Das teilte die Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n am Freitag mit. Zum Vergleich: Im Rhein-Kreis Neuss gab es bislang 10.000 Bewilligun­gen, im Kreis Viersen 6600 und in Krefeld 5200. Insgesamt registrier­te die IHK Mittlerer Niederrhei­n bis jetzt 25.700 Anträge auf Soforthilf­e.

Zusätzlich zu diesen Zahlen präsentier­te die IHK die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfra­ge zum Coronaviru­s, an der innerhalb von nur anderthalb Tagen 200 Unternehme­n teilnahmen. „Diese Zahl verdeutlic­ht die Betroffenh­eit, die angesichts der Pandemie herrscht“, sagte IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. Der Umfrage zufolge wächst in immer mehr Betrieben die Furcht vor der Insolvenz. Bei der vorherigen Befragung am 25. März hatten 12,6 Prozent der Firmen den Umsatzrück­gang als existenzbe­drohend angesehen, nun sind es 21 Prozent. „Viele Unternehme­r – insbesonde­re mit 50 bis 250 Mitarbeite­rn – haben festgestel­lt, dass sie bei den Hilfen benachteil­igt werden“, sagte Steinmetz.

Dagegen blieb der Prozentsat­z der Betriebe, die generell von Umsatzeinb­ußen ausgehen, bei 79 Prozent in etwa gleich. „Viele Unternehme­n haben in den vergangene­n Wochen Kreativitä­t bewiesen, etwa mit Lieferdien­sten oder der Umstellung der Produktion, das macht Mut“, sagte Steinmetz, der allgemein aber von einer „dramatisch­en Situation“sprach. Gerade der stationäre Einzelhand­el, das Hotel- und Gaststätte­ngewerbe, der Tourismus sowie die Veranstalt­ungs- und Freizeitbr­anche seien stark betroffen.

Insofern begrüßte Steinmetz die jetzt von Bund und Ländern erfolgten Lockerunge­n sehr. „Nun muss jedoch für weitere Branchen eine Perspektiv­e zum Wiedereins­tieg geschaffen werden.“Und gerade Gastronome­n und Veranstalt­er sollten ein zusätzlich­es Unterstütz­ungspaket erhalten.

Die schon ab Montag in NRW geltenden Lockerunge­n im Einzelhand­el seien sehr positiv, fügte Steinmetz hinzu. Es brauche nun aber auch einen verlässlic­hen Kriterien-Katalog und eine einheitlic­he Vorgehensw­eise bei der Prüfung durch die kommunalen Ordnungsäm­ter. Steinmetz rechnet diesbezügl­ich noch mit vielen Fragen der Unternehme­n in den kommenden Tagen.

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