Rheinische Post Viersen

So reagieren Karnevalis­ten auf die MKV-Absage

- VON FRANZ JOSEF UNGERECHTS

Bis Jahresende hat der Karnevalsv­erband alle Veranstalt­ungen abgesagt. Viele Gesellscha­ften zeigen Verständni­s.

MÖNCHENGLA­DBACH Schwere Zeiten für das heimische Brauchtum. Nach den Absagen der Schützenfe­ste hat nun auch der Mönchengla­dbacher Karnevalsv­erband (MKV) reagiert und am Montagaben­d seine Veranstalt­ungen bis zum Jahresende abgesagt. Der MKV-Vorstand betont, „dass es aus heutiger Sicht schwer vorstellba­r ist, dass es eine ,normale’ Session 2020/ 21 geben wird“. Ein neues Prinzenpaa­r wird nicht gekürt, Prinz Axel I. und Niersius Thorsten gehen eine weitere Session in die Verlängeru­ng, ebenso das Kinderprin­zenpaar Louis I. und Theresa I. Doch wie kommt die Entscheidu­ng bei den Karnevalis­ten an?

Karl Schäfer, Präsident des Karnevalsv­erbands Linker Niederrhei­n, sieht es ähnlich wie der MKV: „Es herrscht ziemliche Unsicherhe­it in Bezug auf das weitere Vorgehen für die kommende Session.“Offiziell sind von der Absage zunächst „nur“die MKV-Veranstalt­ungen, wie zum Beispiel das Hoffest und die Prinzenpro­klamation, betroffen. Verantwort­ung für den Sitzungska­rneval tragen die Karnevalsv­ereine, so sagen es Michael Körffer, Präsident und Literat der KG Wenkbülle, und Günter Claßen, Vorsitzend­er der KG Immer lustig Holt. Sie betrachten die MKV-Absage zunächst einmal als Empfehlung, denn die Vereine benötigen rechtliche Grundlagen, also Planungssi­cherheit, damit sie mit ihren Vertragspa­rtnern verhandeln und verantwort­ungsvolle Entscheidu­ngen treffen können.

„Die Entscheidu­ngen können wir grundsätzl­ich gut nachvollzi­ehen, halten sie jedoch noch nicht für zu Ende gedacht“, sagt Körffer. Er fände es gut, wenn sich alle auf ein Handlungsk­onzept für die kommende Session einigen könnten. Günter Claßen hält es noch für zu früh,

„über unsere Veranstalt­ungen bindende Beschlüsse zu fassen“. Seine Gesellscha­ft werde die Entwicklun­g bis Ende September abwarten und dann „verantwort­ungsbewuss­t die notwendige­n Entscheidu­ngen treffen“.

Reiner Maßen, Pressewart der KG Spönnradsb­een Hardt fällt als erstes „unser Brunnenfes­t mit dem traditione­llen Schubkarre­nrennen aus“, wie Pressewart Reiner Maßen auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt. Er rechnet damit, dass weitere Veranstalt­ungen ausfallen. Manuela Luhnen, Präsidenti­n der Großen Gladbacher Karnevalsg­esellschaf­t (GGK) fürchtet, dass der Gala-Ball zum 88-jährigen Bestehen der GGK ausfällt. „Natürlich haben wir uns auf dieses Ereignis bereits mit Planungen vorbereite­t und auch schon Verträge geschlosse­n, vorbehaltl­ich des Zustandeko­mmens des Termins.“

Verständni­s für die MKV-Entscheidu­ng

zeigt Dieter Beines, Präsident der Rheydter Prinzengar­d,e und sichert Unterstütz­ung zu. „Inwieweit wir unsere Aktivitäte­n in der gesamten Session auf das erforderli­che Minimum herunterfa­hren werden, wird noch zu besprechen sein“, sagt Thomas Poppenborg, Vorsitzend­er der Prinzengar­de der Stadt Mönchengla­dbach. Er werde auf jeden Fall „die Gesundheit unserer Mitglieder im Auge behalten und auf keinen Fall fahrlässig in Gefahr bringen“. Freddy Otten von der KG Schöpp op Eicken findet es „großartig, dass sich unsere amtierende­n Prinzenpaa­re bereiterkl­ärt haben, uns durch die schwierige Session zu führen.“

Bleibt noch die Frage nach dem Veilchendi­enstagszug. Zugleiter Elmar Eßer betont, der MKV solle bis Anfang September entscheide­n, ob der VDZ stattfinde­n kann. Ab dann müssten die ersten Vorbereitu­ngsarbeite­n beginnen.

 ?? F.: BRENNEIS ??
F.: BRENNEIS
 ?? FOTOS (3): ILGNER ??
FOTOS (3): ILGNER
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany