Mann erschießt SEK-Beamten
Der 28-jährige Polizist sollte in Gelsenkirchen eine Wohnung durchsuchen.
GELSENKIRCHEN (dpa) Weil sie ahnten, dass der Einsatz gefährlich werden könnte, wollten sich die Gelsenkirchener Polizisten wappnen – und verloren doch einen Kollegen: Ein 28-jähriger SEK-Beamter aus Münster ist bei einer Wohnungsdurchsuchung in einer Siedlung in Gelsenkirchen am Donnerstagmorgen von der Kugel eines Beschuldigten getroffen worden. Kurz nach dem Einsatz starb er im Krankenhaus.
Die Spezialeinsatzkräfte (SEK) waren hinzugezogen worden, um bei der Vollstreckung eines Durchsuchungsbefehls in einem Drogendelikts-Verfahren mitzuhelfen. „Uns lagen Hinweise vor, dass der Beschuldigte über eine Waffe verfügt“, sagte Polizeisprecher Christopher Grauwinkel am Donnerstag in Gelsenkirchen. Die für solche Situationen vorbereiteten, mit Westen und Helmen ausgestatteten Kollegen des SEK waren deshalb eingebunden worden. Sie sollten helfen, die Wohnung sicher zu betreten.
Was die Drogenfahnder dem 29-Jährigen Gelsenkirchener genau vorwerfen, dazu machten die Behörden zunächst keine Angaben. Nur soviel: Bis dahin sei der Mann der
DUISBURG (dpa) Im Loveparade-Strafverfahren sind weitere Einzelheiten zum Inhalt der nächsten Sitzung am 4. Mai bekannt geworden. In einem Schreiben des Landgerichts Duisburg an Verfahrensbeteiligte hieß es: „Entweder wird dieser Termin nur der Verkündung des Einstellungsbeschlusses oder – falls die Kammer sich gegen eine Einstellung (...) entscheiden sollte – der Erörterung der Sach- und Rechtslage dienen.“Eine weitere Beweiserhebung werde nicht stattfinden. Die zuständige Kammer wollte am Mittwoch beraten, ob der wegen Corona unterbrochene Mammutprozess eingestellt wird.
Polizei nicht bekannt gewesen. Nun wird nicht nur wegen Drogenbesitzes und -handels gegen den Gelsenkirchener ermittelt, sondern auch wegen der Tötung eines Polizisten.
Am Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr soll er mit einer Schusswaffe zwei Mal auf die SEK-Beamten geschossen haben. Laut Polizeigewerkschaft sollen die Schüsse beim Öffnen der Wohnungstür gefallen und durch das Türblatt gegangen sein. Einer verfehlte die Truppe, ein anderer traf den Kollegen, wie Grauwinkel berichtet. Die angegriffenen
Polizisten hätten das Feuer erwidert, aber den Tatverdächtigen nicht getroffen. „Danach hat er sich widerstandslos festnehmen lassen.“Wo genau die Kugel den SEK-Polizisten traf, dazu wollte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Der junge Mann wurde noch ins Krankenhaus gebracht, berichtet er. Doch dort erlag er der Verletzung.
„Die Schutzkleidung schützt nicht den ganzen Körper“, sagt Grauwinkel. „Auch geschulte Spezialkräfte können nun mal bei einem solchen Angriff verletzt werden.“Wie sich die Tat im Detail ereignet hat, dass ermitteln nun Polizisten aus Krefeld – aus Neutralitätsgründen haben sie den Fall übernommen.
Die nordrhein-westfälische Polizei reagierte betroffen auf den Verlust des noch jungen Kollegen. Umgehend taten viele Dienststellen in den sozialen Medien ihre Bestürzung kund und sprachen den Angehörigen ihr Beileid aus. „Wir sind unendlich traurig“, hieß es da. Oder: „Wir trauern mit den Angehörigen.“Die Profilbilder der Polizei bei Facebook und Twitter trugen als Ausdruck der Anteilnahme schwarze Trauerflor-Balken.
Loveparade: Ende der Beweiserhebung
15-Jährige wegen Mordes verurteilt
DETMOLD (dpa) Für den Mord an ihrem dreijährigen Halbbruder ist eine 15-Jährige aus Detmold zu siebeneinhalb Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Die Richter am Landgericht Detmold blieben damit am Mittwoch unter der Höchststrafe des Jugendstrafrechts, weil das Mädchen voll geständig war, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der dreijährige Junge war laut Obduktionsergebnis im November 2019 mit 28 Stichen im Schlaf getötet worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Motiv für die Tat hätten die Richter in Rivalitäten zwischen den Geschwistern gesehen, sagte der Sprecher.