Der Krankenpfleger
Benedikt Walljasper zählt zu den Helden des Alltags, die in der ersten Reihe gegen Corona kämpfen: Er ist Fachgesundheits- und Krankenpfleger im evangelischen Krankenhaus Düsseldorf und kümmert sich auf der Intensivstation unter anderem um Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind. Er ist es gewohnt, Maske, Visier, Handschuhe und Kittel zu tragen, um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen – und trotzdem: Corona-Patienten sind für ihn und seine Kollegen etwas Besonderes. Diejenigen, die es schwer getroffen hat, liegen im künstlichen Koma auf der Intensivstation und werden beatmet.
„Zur Pflege dieser Menschen gehört es, sie zu bewegen, sie zu waschen und ihnen ärztlich verordnete Medikamente zu verabreichen“, sagt Walljasper und nennt damit einige Beispiele. Mit den Patienten arbeitet er nur in „voller Montur“, gut vor Viren geschützt. Unter dem Kittel wird es schnell warm, die Arbeit ist anstrengend. Ob er keine Angst vor einer Infektion hat? „Im Krankenhaus bin ich gut geschützt, besser als beispielsweise im Supermarkt. Daher habe ich keine Angst.“Der Zugang zu den Intensiv-Patienten erfolgt über eine Schleuse; dort zieht sich Walljasper nach der Pflege um, desinfiziert die Utensilien.
Über Anerkennung und Dankbarkeit für seine Arbeit freut er sich, sieht sie aber auch kritisch. Er fürchtet, die zugesagte Einmalzahlung für Pflegekräfte könne eine Art „Ruhigstellungsprämie“sein. Walljasper wünscht sich, dass die Debatte um eine bessere Bezahlung von Pflegern auch nach Corona anhält – für mehr Wertschätzung des Berufs. Texte: Christian Kandzorra