Stadt Viersen sagt Jazzfestival im September ab
Die Festhallen-Spielzeit wird sofort beendet und die kommende ausgesetzt. Stattdessen gibt’s eine spezielle „Corona-Spielzeit“.
VIERSEN Erstmals seit 1987 wird es im September kein Internationales Jazzfestival Viersen geben. „Das Jazzfestival wird mit hoher Wahrscheinlichkeit als Großveranstaltung auch im September nicht durchzuführen sein“, erklärte die zuständige Beigeordnete Çigdem Bern im Hauptausschuss. Bis Ende August sind Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie verboten. „Um Planungssicherheit zu haben, ist eine frühe Absage für alle Beteiligten besser, als eine gegebenenfalls kurzfristige und eher unwahrscheinliche Zusage“, so Bern. Dieser Einschätzung schlossen sich die Politiker im Hauptausschuss einstimmig an.
Die Kulturverwaltung versuche, die für das diesjährige Jazzfestival geplanten Künstler für das kommende Jahr zu buchen, kündigte die Beigeordnete an. „Außerdem wird über ein alternatives Format nachgedacht, um Jazz auch in diesem Jahr in Viersen stattfinden zu lassen.“Zugleich stimmten die Politiker zu, dass die Spielzeit 2019/2020 der städtischen Kulturabteilung vorzeitig beendet wird und die kommende Spielzeit 2020/21 ausfällt. „Da davon auszugehen ist, dass ein normaler Spielbetrieb mit den bisherigen Abonnement-Reihen in der Spielzeit 2020/2021 kaum möglich sein wird und auch viele andere Städte und Gemeinden ihre für den Herbst geplanten Veranstaltungen bereits verschieben, wollen wir die
Abo-Reihen für eine Spielzeit aussetzen“, hatte Bern erklärt. Geplante Ersatztermine für die ausgefallenen Veranstaltungen werden ebenfalls abgesagt. Karten für ausgefallene Veranstaltungen in der Festhalle werden erstattet. Abonnenten können alternativ den Betrag zugunsten des Fördervereins Festhalle Viersen spenden, Wertgutscheine erhalten oder eine Gutschrift fürs nächste Abo-Jahr 2021/22 bekommen.
Bereits im Mai könne eine „Corona-Spielzeit“beginnen, kündigte die Beigeordnete an. „Gerade wegen der widrigen Umstände ist es wichtig, dass die Kultur weiterhin Präsenz zeigt“, betonte sie. Die Kulturverwaltung setze auf ein flexibles Kulturprogramm, das auf kurzfristige Änderungen wie Größenbeschränkungen reagieren kann. Eine Idee: eine Art Autokino mit Kulturprogramm wie Theater oder Comedy. Bern: „Hier könnte sich die Stadt Viersen von den Autokinoprogrammen der umliegenden Städte abheben.“