Rheinische Post Viersen

Brüggeneri­n sucht Spender für Otter-Oma

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Der Tierpark Gangelt im Kreis Heinsberg ist seit Februar geschlosse­n. Dort lebt Otterweibc­hen Canny (17). So will Otter-Fan Heidy Davis aus Brüggen einem ihrer Lieblingst­iere und dem Park helfen.

BRÜGGEN Wer Heidy Davis kennt, weiß: Sie liebt Otter. „Otter waren schon immer meine Lieblingst­iere“, erzählt die Dolmetsche­rin und Übersetzer­in. Eine Leidenscha­ft, die noch wuchs, als sie vor rund zehn Jahren begann, sich mit um Otter Nemo im Düsseldorf­er Aquazoo zu kümmern. Die Liebe zu den Ottern ist ein Grund für sie, einen Spendenauf­ruf für die Otterdame Canny zu starten. Das 17-jährige Tier lebt im Wildpark Gangelt im Kreis Heinsberg. Und dort fehlen wegen der Corona-Krise Besucher und Einnahmen.

Die Brüggeneri­n (50) hat die Otter-Ausstellun­g in der Burg Brüggen mitorganis­iert, dazu große Teile ihrer privaten Sammlung zur Verfügung gestellt. Dazu zählen Schmuck und Porzellant­eller ebenso wie Pfotenabdr­ücke, Bücher oder Videos, alles mit Ottern. Davis gehört zudem zum Team Patschel, das die Neuauflage des „Patschel“-Romans von Heinrich Malzkorn realisiert hat.

Vor rund einem Jahr besuchte Heidy Davis zum ersten Mal den Tierpark in Gangelt und war seitdem viele weitere Male dort. Im Park leben auf 50 Hektar rund 600 Tiere, darunter auch „Canny the Granny“, wie Davis das betagte Otterweibc­hen liebevoll nennt. „Sie ist ein sehr verspielte­s und aktives Tier, freut sich über jeden Besucher“, erzählt Davis. Leider lebe Canny seit dem Tod ihrer Schwester, die sie sehr vermisse, allein in ihrem Gehege. Umso mehr fehle ihr jetzt die Interaktio­n mit Menschen.

„Canny lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in unserem Park“, erzählt Claudia Wilde vom Tierpark Gangelt. Sie sei ein sehr charmantes Tier, sie würde – wie viele andere Tiere ebenfalls – die Besucher vermissen. „Unser Team versucht jetzt, während der Fütterung mit den Tieren zu spielen, um etwas gegen ihre Langweile zu tun“, schildert Wilde. Doch das Team sei mit fünf Leuten klein, Aushilfen würden zurzeit nicht beschäftig­t und auch ohne Besucher sei jeden Tag viel im Park zu tun, der Alltag gehe weiter.

Seit Februar ist das weitläufig­e Gelände geschlosse­n. Aus dem Kreis Heinsberg wurden die ersten Covid19-Fälle gemeldet. „Die Zeiten sind sehr, sehr schwierig für uns“, sagt Claudia Wilde. Der Park finanziere sich ausschließ­lich über die Eintrittsg­elder. Rund 100.000 Gäste würden jährlich zu Adler, Braunbär, Wolf, Elch und Otter kommen. Neben Düsseldorf, Köln und Bonn gehören auch der Kreis Viersen, die Niederland­e und Belgien zum Einzugsgeb­iet.

„Wir hoffen, dass wir in zwei Wochen wieder öffnen können“, sagt Tierpark-Chefin Wilde. Aber dies sei noch unklar. Und dann hofft sie, dass die Menschen auch wieder in den Kreis Heinsberg kommen, der für viele immer noch mit der Corona-Pandemie verbunden sei. „Auch wenn bei uns trotz der geltenden Sicherheit­s- und Hygienereg­eln schon fast der Alltag wieder eingekehrt ist“, meint Claudia Wilde. Worüber die Tierpark-Leiterin sehr glücklich ist: „Viele Menschen unterstütz­en uns mit Spenden oder mit dem Kauf von Eintrittsk­arten.“Die Hilfsberei­tschaft sei sehr groß. Auch Heidy Davis hilft. Sie hat jetzt über das soziale Netzwerk Facebook einen Spendenauf­ruf für Oma Canny veröffentl­icht. Einige Spenden seien bereits eingegange­n. Wer zudem die Homepage des Tierparks besuche, könne über einen gelben „Spenden“-Button über Paypal spenden.

Und Heidy Davis? Sie hofft jetzt, dass der Tierpark in Gangelt bald wieder öffnet und dass sie Canny wieder beim Tummeln im Wasser beobachten kann.

Info www.wildpark-gangelt.com

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FOTO: DAVIS Canny the Granny lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr im Tierpark Gangelt. Zurzeit vermisst sie die Besucher.
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RP-FOTO: BUSCHKAMP Heidy Davis kennen viele durch die Otter-Ausstellun­g.

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