Rheinische Post Viersen

Gericht: NPD-Wahlplakat­e waren volksverhe­tzend

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Die Wahlplakat­e der rechtsextr­emen Partei NPD zur Europawahl im vergangene­n Jahr waren volksverhe­tzend. Deshalb durfte die Stadt von der Partei auch verlangen, dass diese entfernt werden. Das hat das Verwaltung­sgericht Düsseldorf ohne mündliche Verhandlun­g am Donnerstag entschiede­n und damit seine Entscheidu­ng im Eilverfahr­en aus dem Vorjahr bestätigt. Gegen das Urteil kann die Partei allerdings beim Oberverwal­tungsgeric­ht in Münster in Berufung gehen. Noch ist also nicht klar, ob die Entscheidu­ng rechtskräf­tig ist.

Die NPD hatte im Mai 2019 Plakate in Mönchengla­dbach aufgehängt mit dem Slogan: „Stoppt die Invasion: Migration tötet!“Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners hatte der Partei deshalb eine Ordungsver­fügung zukommen lassen, in der er die NPD auffordert­e, alle Plakate mit dem Slogan in Mönchengla­dbach zu entfernen. Dagegen hatte die Partei im Eilverfahr­en beim Verwaltung­sgericht Beschwerde eingelegt, die aber abgewiesen wurde. Die NPD hielt die Ordnungsve­rfügung allerdings für rechtswidr­ig und klagte – ohne Erfolg. Die unbedeuten­de Partei erreichte damals bei der Wahl in Mönchengla­dbach 231 Stimmen – 0,2 Prozent.

In seinem Urteil findet das Gericht klare Worte: Die Partei habe mit dem Aufhängen der Plakate im Stadtgebie­t die öffentlich­e Sicherheit und Ordnung gefährdet. Inhalt und Gestaltung erfüllten den Straftatbe­stand der Volksverhe­tzung. „Die aus dem Ausland nach Deutschlan­d eingereist­en Migranten werden in einer Weise böswillig verächtlic­h gemacht, die ihre Menschenwü­rde angreift“, so das Gericht. Durch die Aussage „Migration tötet!“würden Migranten generell als gefährlich gebrandmar­kt und pauschal mit der Gefahr von Tötungsdel­ikten verknüpft. Dadurch würden Ängste gegen Migranten geschürt, indem sie pauschal als Schwerstst­raftäter dargestell­t würden. Dazu werde suggeriert, dass der Staat selbst nicht willens oder in der Lage sei, Deutsche vor gewalttäti­gen Angriffen von Migranten zu schützen.

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FOTO: LA PAMPA Jorge Varalonga, Geschäftsf­ührer des Restaurant­s La Pampa, ist gut für eine Öffnung unter Einschränk­ungen vorbereite­t.

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