Rechtsradikale beschmieren Awo-Begegnungsstätte
LÜRRIP Eine Anzeige ist erstattet. Die Polizei ermittelt. An der Awo-Begegnungsstätte an der Neusser Straße sind am Donnerstag Aufkleber entdeckt worden, mit denen offenbar rechtes Gedankengut verbreitet werden sollte. Thomas Zimberg, Leiter der Begegnungsstätte, fotografierte alles, darunter auch den Schriftzug „Defensive West MG“.
„Wir haben den Namen bei Google eingegeben und sind sofort auf die Facebook-Seite einer Gruppierung mit gleichem Namen und Symbol gestoßen. Dass die Inhalte, die dort verbreitet werden, nicht entfernt werden, ist mir schleierhaft“, sagt Awo-Vorstand Uwe Bohlen. Es handle sich dabei „eindeutig um rechte, menschenverachtende Ideologien, die öffentlich geteilt werden“. Die Awo meldete die Seite den Betreibern des sozialen Netzwerks. Denn was dort gepostet wird, sei „widerwärtig“. Bohlen: „Wir positionieren uns seit jeher gegen jede Form von Rassismus und Rechtsextremismus und verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste.“
Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen hatte Zimberg die Anzeige online erstattet. „Die Polizei hatte sich aber schon kurz nach dem Absenden der Anzeige gemeldet und die Ermittlungen aufgenommen“, sagt er.
Bei „Defensive West MG“soll es sich um eine kleine Gruppe handeln, die über Kontakte ins Hooliganspektrum und zur Bruderschaft Deutschland aus Düsseldorf hat, wie aus dem Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“(MSSQ) zu hören ist. Einzelne Personen wiesen auch eine gewisse Nähe zu Ratsherr Dominik Roeseler auf, der im Verfassungsschutzbericht als „langjähriger Rechtsextremist“bezeichnet wird.
Ähnliche Aufkleber wie an der Awo-Begegnungsstätte in Lürrip seien im März auch an den Büros der Grünen und der Linksfraktion sowie am Jugendzentrum Step angebracht worden, so MSSQ.