Rheinische Post Viersen

Landrat: „Ökologisch­es Gleichgewi­cht ist gefährdet“

Der Kreis Viersen appelliert an Privatleut­e und Landwirte, kein Wasser aus Seen zu entnehmen.

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KREIS VIERSEN (RP) Der Kreis Viersen bittet Landwirte und Privatleut­e darum, derzeit kein Wasser aus Oberfläche­ngewässern zu entnehmen. Dies gilt sowohl für erlaubnisf­reie Entnahmen für den Eigentümer­und Anliegerge­brauch als auch für erlaubnisp­flichtige und bereits erlaubte Entnahmen – beispielsw­eise für die landwirtsc­haftliche Bewässerun­g. Eine Entspannun­g dieser kritischen Situation für die Gewässer sowie deren Fauna und Flora durch ergiebige Regenfälle sei vorerst nicht zu erwarten, erklärt Rainer Röder, Leiter des Amtes für Technische­n Umweltschu­tz. „Sollte die Trockenhei­t anhalten und unser Appell keine Wirkung zeigen, wird der Kreis Viersen mittels Allgemeinv­erfügung ein Verbot der Wasserentn­ahme erlassen“, so Röder. Dann wären Bußgelder bei Verstößen möglich.

Hintergrun­d: In den ersten Monaten des Jahres 2020 gab es viel zu wenig Niederschl­ag. Dies lässt sich an den sinkenden Wasserstän­den der Flüsse, Bäche und Seen im Kreisgebie­t ablesen.

„Es fehlen lange Niederschl­agsphasen, damit sich die Gewässer im Kreisgebie­t erholen können. So kommt unser Appell, kein Wasser zu entnehmen, regelmäßig und immer früher im Jahr“, sagt der Landrat des Kreises Viersen, Andreas Coenen (CDU). „Diese Dürreperio­den sind ein Merkmal des Klimawande­ls bei uns im Kreis Viersen. Auch in der aktuellen Corona-Pandemie dürfen wir nicht den Klimaschut­z und die Klimafolge­n-Anpassung vernachläs­sigen.“

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