Rheinische Post Viersen

Die Sehnsucht nach dem Wettkampf

Es gab im ersten Durchlauf zwei positive Corona-Tests bei Borussia. Doch die Vorbereitu­ng auf den Restart der Liga läuft. Die Vorfreude ist groß.

- VON KARSTEN KELLERMANN UND SEBASTIAN HOCHRAINER

Der 15. Mai wird ein wichtiger Tag für die Bundesliga sein. Da soll es weitergehe­n mit der Saison, am Mittwoch wird das dem Vernehmen nach verkündet werden. Borussia wird vielleicht einen oder zwei Tage länger warten müssen, bis es dann vermutlich bei Eintracht Frankfurt wieder losgeht für das Team von Trainer Marco Rose. Der Anpfiff dieses Spiels wird eine Erlösung sein nach den Wochen der Ungewisshe­it.

Ein Profi könnte den Restart der Saison jedoch verpassen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion haben sich ein Spieler und ein Physiother­apeut Borussias mit dem Coronaviru­s infiziert. Beide wurden aus dem Trainingsb­etrieb genommen und befinden sich in häuslicher Quarantäne. Auf Anfrage unserer Redaktion verwies Borussia darauf, sich erst dann zu den Tests äußern zu wollen, wenn alle Ergebnisse vorliegen. Am Montag wurde die zweite Testung der Profis und des Staffs durchgefüh­rt, doch noch sind nicht alle Ergebnisse ausgewerte­t worden. In den nächsten Tagen werden die Gladbacher kundtun, dass es positive Tests gab. Es besteht jedoch Hoffnung: der zweite Test bei dem betroffene­n Spieler soll laut „Kicker“negativ ausgefalle­n sein. Wer genau betroffen ist, ist unklar.

Ähnlich wie beim 1. FC Köln in Köln sind die Vorbereitu­ngen auf den möglichen Bundesliga-Restart dadurch nicht beeinträch­tigt und laufen weiter. Entscheide­nd für Marco Rose, seinen Trainersta­b und die Spieler ist aber: Es gibt dann nicht mehr den „Tag X“, sondern einen konkreten Termin. Das ist eine ganz neue Situation, nicht mehr abstrakt, sondern real, es gibt ein Ziel, auf das es hinzuarbei­ten gilt.

Vor allem aber: Es wird bald wieder den Wettkampf geben, nicht mehr nur simuliert im Training wie in den vergangene­n Wochen, als alle möglichen Spielchen gemacht wurde, um ein wenig Wettbewerb zu simulieren, sondern ganz real. Das Gegenüber wird nicht mehr das Traningsdr­ess des eigenen Klubs tragen, sondern das Trikot des Gegners.

„Wir sind einfach froh, dass wir wieder trainieren können, wenn auch in kleinen Gruppen. Daher fällt es mir momentan nicht so schwer, dass das mit den Grätschen und Zweikämpfe­n nicht möglich ist. Aber die Zeiten kommen ja wieder“, sagte Tony Jantschke unserer Redaktion. Das wird wohl zeitnah der Fall sein. Schnell wird daher wieder in den natürliche­n Modus umgeschalt­et und im Team trainiert. Es gilt, die einzelnen Bausteine, die zuletzt in den nach Mannschaft­steilen formierten Kleingrupp­en geübt wurden, wieder zu einem funktionie­renden Ganzen zusammenzu­fügen. Daran arbeitet Rose nun.

Mehr als zwei Monate liegt das letzte Spiel der Borussen zurück, wenn es wieder losgeht, am 11. März

war der 2:1-Derbysieg gegen Köln. Seitdem hat sich die Sehnsucht nach dem Wettbewerb aufgebaut. „Die Adrenalins­chübe innerhalb der Spiele sind schwer zu kompensier­en, das 1:1-Duell in gefüllten Stadien – das sind Momente, die mir unheimlich fehlen. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, das Duell Mann gegen Mann, darauf freuen wir uns alle wie kleine Kinder“, sagte Stürmer Breel Embolo zuletzt der Schweizer Nachrichte­nagentur Keystone-SDA.

Seit bekannt ist, dass der Restart näher rückt, ist der Fokus wieder voll da. Jetzt wird Rose die Seinen nochmal ganz klar einschwöre­n auf das, was zum Prinzip geworden ist in dieser Saison: „Wir haben gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, besser gesagt, dass wir Spiele gewinnen wollen. Und wenn es wieder weiter gehen sollte, werden wir das weiter so versuchen“, sagte Jantschke unserer Redaktion.

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FOTO: DPA Breel Embolo (rechts) und der Kölner Ellyes Skhiri kämpfen um den Ball im Geisterder­by am 11. März. Zwei Monate später wird es wohl weitergehe­n mit der Saison. „Wir freuen uns wie kleine Kinder“, sagte Embolo.

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