Die Sehnsucht nach dem Wettkampf
Es gab im ersten Durchlauf zwei positive Corona-Tests bei Borussia. Doch die Vorbereitung auf den Restart der Liga läuft. Die Vorfreude ist groß.
Der 15. Mai wird ein wichtiger Tag für die Bundesliga sein. Da soll es weitergehen mit der Saison, am Mittwoch wird das dem Vernehmen nach verkündet werden. Borussia wird vielleicht einen oder zwei Tage länger warten müssen, bis es dann vermutlich bei Eintracht Frankfurt wieder losgeht für das Team von Trainer Marco Rose. Der Anpfiff dieses Spiels wird eine Erlösung sein nach den Wochen der Ungewissheit.
Ein Profi könnte den Restart der Saison jedoch verpassen. Nach Informationen unserer Redaktion haben sich ein Spieler und ein Physiotherapeut Borussias mit dem Coronavirus infiziert. Beide wurden aus dem Trainingsbetrieb genommen und befinden sich in häuslicher Quarantäne. Auf Anfrage unserer Redaktion verwies Borussia darauf, sich erst dann zu den Tests äußern zu wollen, wenn alle Ergebnisse vorliegen. Am Montag wurde die zweite Testung der Profis und des Staffs durchgeführt, doch noch sind nicht alle Ergebnisse ausgewertet worden. In den nächsten Tagen werden die Gladbacher kundtun, dass es positive Tests gab. Es besteht jedoch Hoffnung: der zweite Test bei dem betroffenen Spieler soll laut „Kicker“negativ ausgefallen sein. Wer genau betroffen ist, ist unklar.
Ähnlich wie beim 1. FC Köln in Köln sind die Vorbereitungen auf den möglichen Bundesliga-Restart dadurch nicht beeinträchtigt und laufen weiter. Entscheidend für Marco Rose, seinen Trainerstab und die Spieler ist aber: Es gibt dann nicht mehr den „Tag X“, sondern einen konkreten Termin. Das ist eine ganz neue Situation, nicht mehr abstrakt, sondern real, es gibt ein Ziel, auf das es hinzuarbeiten gilt.
Vor allem aber: Es wird bald wieder den Wettkampf geben, nicht mehr nur simuliert im Training wie in den vergangenen Wochen, als alle möglichen Spielchen gemacht wurde, um ein wenig Wettbewerb zu simulieren, sondern ganz real. Das Gegenüber wird nicht mehr das Traningsdress des eigenen Klubs tragen, sondern das Trikot des Gegners.
„Wir sind einfach froh, dass wir wieder trainieren können, wenn auch in kleinen Gruppen. Daher fällt es mir momentan nicht so schwer, dass das mit den Grätschen und Zweikämpfen nicht möglich ist. Aber die Zeiten kommen ja wieder“, sagte Tony Jantschke unserer Redaktion. Das wird wohl zeitnah der Fall sein. Schnell wird daher wieder in den natürlichen Modus umgeschaltet und im Team trainiert. Es gilt, die einzelnen Bausteine, die zuletzt in den nach Mannschaftsteilen formierten Kleingruppen geübt wurden, wieder zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen. Daran arbeitet Rose nun.
Mehr als zwei Monate liegt das letzte Spiel der Borussen zurück, wenn es wieder losgeht, am 11. März
war der 2:1-Derbysieg gegen Köln. Seitdem hat sich die Sehnsucht nach dem Wettbewerb aufgebaut. „Die Adrenalinschübe innerhalb der Spiele sind schwer zu kompensieren, das 1:1-Duell in gefüllten Stadien – das sind Momente, die mir unheimlich fehlen. Ich weiß gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, das Duell Mann gegen Mann, darauf freuen wir uns alle wie kleine Kinder“, sagte Stürmer Breel Embolo zuletzt der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Seit bekannt ist, dass der Restart näher rückt, ist der Fokus wieder voll da. Jetzt wird Rose die Seinen nochmal ganz klar einschwören auf das, was zum Prinzip geworden ist in dieser Saison: „Wir haben gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen, besser gesagt, dass wir Spiele gewinnen wollen. Und wenn es wieder weiter gehen sollte, werden wir das weiter so versuchen“, sagte Jantschke unserer Redaktion.