Rheinische Post Viersen

Bruderrat hofft auf „das andere Stadtschüt­zenfest“

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In den Stadtteile­n wird seit Wochen ein Termin nach dem anderen abgesagt. Hoffnung gibt es aber noch für das große Stadtschüt­zenfest am ersten September-Wochenende.

MÖNCHENGLA­DBACH (RP) Zwar ist noch unklar, ob und in welcher Form das Stadtschüt­zenfest gegebenenf­alls im September gefeiert werden kann. Aber es soll Zeichen setzen. Da die Coronaschu­tzverordnu­ng Schützenfe­ste derzeit nur bis zum 31. August untersagt, besteht immer noch Hoffnung für das große Bruderscha­ftstreffen am ersten September-Wochenende in Mönchengla­dbach. Bezirksbun­desmeister Horst Thoren betont aber: „Die Sorge um die Gesundheit hat Vorrang vor dem Wunsch nach Festfreude.“Deshalb werde im Sommer in Kenntnis der dann bekannten Lage entschiede­n, was denkbar und zu vertreten ist. Man sei sich der Verantwort­ung bewusst.

Die Schützen gehen aber davon aus, dass der geplante verkaufsof­fene Sonntag mit Handel und Citymanage­ment stattfinde­n kann. Der Bruderrat will in jedem Fall die Schützenme­sse in der Münsterbas­ilika als Glaubensbe­kenntnis der Bruderscha­ften feiern, notfalls im kleineren Kreis und mit Video-Übertragun­g. Sollten Festzug und Parade unmöglich sein, wird schon jetzt über kleine Platzkonze­rte nachgedach­t oder einen Musikumzug auf Wagen.

„Wir haben Verträge mit unseren Musikkapel­len, die wir auch erfüllen wollen“, betont Thoren. Musik sei gerade in Krisenzeit­en als Signal der Freude wichtig. In Gesprächen mit Verantwort­lichen bei der Stadt und Vertragspa­rtnern will der Bruderrat bis zum Sommer ein mögliches Festkonzep­t erarbeiten. Thoren will auch mit den Bruderscha­ften

besprechen, ob es ein Bezirkskön­igsschieße­n und damit einen neuen Bezirkskön­ig geben soll. Tendenziel­l ist er dagegen. Denn wenn die Bruderscha­ftskönige bis 2021 im Amt blieben, mache es wenig Sinn, einen neuen Bezirkskön­ig zu ermitteln, sagt der Bezirksbun­desmeister.

Das Stadtschüt­zenfest werde sicher einen anderen Charakter haben, ein etwas „anderes Stadtschüt­zenfest“könne dennoch ein wenig Freude in die Krisen-Zeit bringen. Den Schützen liegt es am Herzen, dass die von der Krise hart getroffene­n Marktausri­chter und Festwirte einbezogen und zumindest mit „Bier und Curry-Wurst to go“auf der Hindenburg­straße und am Sonnenhaus­platz vertreten sein werden.

Die Schützen denken über vieles nach, auch über eine Veranstalt­ung unter freiem Himmel als Alternativ­e zum Festball, über eine Schützenpa­rty im Autokino oder – wie schon erprobt – einen Online-Festabend. Den fest- und begegnungs­losen Sommer will der Bruderrat mit Kontakten über die sozialen Medien und mit Video-Formaten überbrücke­n, um das Miteinande­r zu erhalten.

Das Stadtschüt­zenfest im September soll dann die erste Gelegenhei­t sein, sich wieder im größeren Kreis, wenn auch in anderer Form, persönlich zu sehen.

Darauf hoffen die Schützen. Sie wissen aber auch, dass bis Impfungen möglich und geeignete Medikament­e entwickelt worden sind, die gewohnte Art zu feiern unmöglich sein wird.

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FOTO: HORST THOREN Beim Stadtschüt­zenfest, hier im vergangene­n Jahr, wird auch auf dem Sonnenhaus­platz gefeiert.
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FOTOS (4): CLAUDIA HEINZEL Der Bärlauch ist ein Klassiker und den Wildkräute­rn.

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