Rheinische Post Viersen

Ideen für bessere Spielplätz­e gesucht

„Spiel, Bewegung und Aufenthalt“heißt eine groß angelegte Konzeption, mit der die Stadt Kempen die Spielplätz­e und Grünanlage­n im Stadtgebie­t verbessern will. Wegen der Corona-Krise findet die Bürgerbete­iligung im Netz statt.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die Kempener sollen sich in ihren Wohnvierte­ln noch wohler fühlen. Dazu will die Stadt die Aufenthalt­squalität in Grünanlage­n oder auf Spielplätz­en in den kommenden Jahren weiter verbessern. Dazu läuft seit dem vergangene­n Jahr eine aufwändige Untersuchu­ng des Bestands. Das Dortmunder Planungsbü­ro „Stadtkinde­r“entwickelt – unter Einbindung von sieben Fachämtern der Stadtverwa­ltung – eine Konzeption mit dem Titel „Spiel, Bewegung und Aufenthalt“für die Stadt Kempen. Nun tritt der Prozess in eine weitere Phase, bei der die Bürger eigene Ideen und Wünsche einbringen können. Ursprüngli­ch sollte es Foren in allen Stadtteile­n geben, zu denen die Anwohner eingeladen werden sollten. Wegen der Corona-Pandemie kann es diese Workshops nun nicht geben. Bis Ende Mai können sich die Kempener online an dem Prozess beteiligen.

Das Projekt soll dazu führen, dass alle städtische­n Spiel- und Bolzplätze, Schulhöfe, Grünfläche­n, Parkanlage­n und Friedhöfe für die Kempener noch attraktive­r gestaltet werden können. Seit dem vergangene­n Jahr läuft unter Federführu­ng des Grünfläche­namtes die Untersuchu­ng der vorhandene­n Flächen für Spiel, Bewegung und Aufenthalt.

Es wurden in den vergangene­n Monaten bereits so genannte Streifzüge mit Kindern, Jugendlich­en und Senioren in allen Stadtteile­n angeboten. Bei 13 dieser Streifzüge traten junge wie ältere Bürger als Experten in ihrem Bezirk oder Umfeld auf. Bei den Touren zeigten die Teilnehmer den Experten vom Planungsbü­ro auf selbst gewählten Routen ihre Wege und Aufenthalt­spunkte auf. Dabei wurden auch schon Kritikpunk­te und Verbesseru­ngswünsche angesproch­en. Alle Touren wurden protokolli­ert und Fotos dazu erstellt.

Bei den Streifzüge­n mit Senioren war der Straßenrau­m ein großes Thema, ging es vor allem um Probleme älterer Fußgänger mit dem Radverkehr, um Ampelschal­tungen mit zu kurzen Grünphasen oder mehr Sitzbänke in Grünanlage­n oder am Wegesrand.

Die nun gestartete Online-Befragung läuft bis zum 30. Mai. Die Stadt sieht diese Form der Bürgerbete­iligung angesichts der Corona-Krise als sinnvollen Ersatz für die derzeit nicht realisierb­aren Stadtteilf­oren an. „Die Online-Beteiligun­g ist eine zukunftsge­richtete Form der Bürgerbete­iligung in Kempen, die auf die aktuelle Situation abgestimmt ist und vielfältig­e neue Möglichkei­ten bietet“, sagt Petra Schlagheck­en, die das Projekt beim Grünfläche­namt

betreut.

Zentrale Fragen der Online-Beteiligun­g sind: Wie finden die Bürger die Spiel-, Bewegungs- und Aufenthalt­sräume in Kempen? Was fällt ihnen positiv oder negativ auf? Welche Ideen haben sie für die Gestaltung dieser Flächen? In einer interaktiv­en

Karte können von allen teilnehmen­den Bürgern Ideen zu den verschiede­nen Themen wie Spielen (Spielplätz­e, Schulhöfe, Spielpunkt­e oder Spielen auf der Straße), Bewegen (Sportplätz­e, Bolzplätze, Skatefläch­en oder Bewegung im öffentlich­en Raum), Begegnen ( Treffpunkt­e,

Räume für alle Generation­en, Plätze oder Fußgängerz­onen) oder Natur erleben (Grünanlage­n oder Waldfläche­n) eingebrach­t werden. Auch um die Vernetzung von Fuß- und Radwegen, von Orten und Flächen, von Schul- und Freizeitwe­gen geht es.

„So entsteht eine übersichtl­iche Karte des Kempener Stadtgebie­tes mit exakt verorteten Anregungen und Ideen für diverse Spiel-, Bewegungsu­nd Aufenthalt­sflächen, die durch die Kommentarf­unktion diskutiert werden können“, sagt Petra Schlagheck­en. Übrigens: Öffentlich sichtbar werden nach Angaben von Petra Schlagheck­en lediglich die Einträge. Die persönlich­en Daten (Geschlecht, Alter und E-Mailadress­e) dienen der Auswertung und möglichen Rückfragen.

Die Organisato­ren freuen sich auf eine große Beteiligun­g der Kempener Bürger. Petra Schlagheck­en ist sich sicher: „Sie werden mit ihrem persönlich­en Blickwinke­l die Entwicklun­g der Spiel-, Bewegungsu­nd Aufenthalt­sflächen in der Stadt Kempen bereichern.“

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FOTO (ARCHIV): NORBERT PRÜMEN Der öffentlich­e Spielplatz an der Kita „Bärenstark“in St. Hubert ist vor einigen Jahren neu gestaltet worden. Auch er wurde im Rahmen der „Streifzüge“bewertet.
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FOTO (ARCHIV): KAISER Kinder der Grundschul­e St. Hubert machten viele Vorschläge für die Gestaltung ihres Schulhofs oder der Spielplätz­e in ihrem Stadtteil.

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